Tradition & Form
Eine Kunst ist nur dann lebendig, wenn sie sich weiterentwickelt. Die Kunsthandwerker aus dem Erzgebirge wissen das seit Jahrhunderten und beleben ihre Kunst immer wieder mit neuen Impulsen. Jahr für Jahr entstehen neue Kreationen, die bei Liebhabern und Sammlern für Aufsehen sorgen. Manche neue Idee ist stark in der Tradition verwurzelt, einige Handwerker beleben eine alte Technik mit neuem Schwung, wieder andere gehen völlig neue Wege und präsentieren Figuren, die es so noch nie gegeben hat.
Um dieses Engagement und den Ideenreichtum zu fördern, hat der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller gemeinsam mit der ehemaligen Sparkasse Mittleres Erzgebirge, heutige Erzgebirgssparkasse, und dem ehemaligen Landkreis Mittleres Erzgebirge, heutigen Erzgebirgskreis, 1995 den Wettbewerb "Tradition & Form" ins Leben gerufen. Seit 2009 beteiligt sich die Tageszeitung "Freie Presse" mit der Vergabe eines Publikumspreises durch die Leser an der Auszeichnung. Aller zwei Jahre werden besonders innovative und attraktive Neuerungen mit diesem weit über die Branche hinaus beachteten Designpreis ausgezeichnet.
Mit dem Ziel die Attraktivität der Auszeichnung "Tradition & Form" weiter zu erhöhen, erfolgte 2015 eine grundsätzliche inhaltliche Überabeitung der Auszeichnung. Einzelheiten sind der aktuellen Auszeichnungssatzung zu entnehmen.
Eine Wettbewerbsübersicht finden Sie hier.
Ergebnisse der Auszeichnung "Tradition & Form" 2021
Für die 27. Preisvergabe "Tradition & Form", welche wieder vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und der Tageszeitung "Freie Presse" veranstaltet wurde, bewarben sich 18 Firmen mit 19 Erzeugnissen, wovon zehn Exponate nominiert wurden. Die nominierten Erzeugnisse befinden sich alle in Serienproduktion und verkörpern nach Auffassung der Jury eine Neugestaltung oder eine wesentliche gestalterische Weiterentwicklung.
Wie in den letzten Jahren wurde die Auszeichnung in einem zweistufigen Verfahren vergeben. In der ersten Stufe erfolgte eine Nominierung durch die Jury und in einer zweiten Stufe nahm jedes Jurymitglied individuell eine Bewertung der nominierten Erzeugnisse nach
einheitlichen Kriterien für die Hauptpreise vor. Im Ergebnis aller Bewertungen wurden drei Hauptpreise vergeben.
Für den Preis für Hervorragende Traditionspflege lag in diesem Jahr eine Bewerbung von einem Exponat vor, welches über 50 Jahre Marktrelevanz im Bereich der Erzgebirgischen Volkskunst® hat. Dieses Exponat wurde nominiert und ausgezeichnet.
Die dreizehn Jurymitglieder, unter dem Vorsitz von Reinhard Friedemann, vergaben neben dem Preis für Hervorragende Tradionspflege am 18.6.2021 in Olbernhau drei Hauptpreise. Außerdem wurde ein
Preis der Erzgebirgssparkasse, ein Preis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. und ein Preis des Landrates des Erzgebirgskreises,
sowie ein Sonderpreis der Jury vergeben. Auch in diesem Jahr wählten die Leser der Zeitung "Freie Presse" ein Exponat für den Publikumspreis aus.
Hauptpreise
Drechslerei Schalling, Inh. Thomas Schalling, Seiffen; Zamm Engel & Bergmann; Gestalter: Markus Weber
Schon Jahrhunderte lang bilden Engel und Bergmann einen wichtigen Teil der erzgebirgischen Volkskunst. Sie zählen zu den ältesten Motiven, die man im Erzgebirge kennt. Zamm verbindet das einzigartige Handwerk der erzgebirgischen Holzspielzeugmacher mit einer modernen zeitgenössischen Formensprache. Das Konzept steckt dabei schon im Namen. Vor dem Aufstellen in der Weihnachtszeit müssen die Figuren zuerst "zammgestackt" werden. Das klassische Motiv und die reduzierte Formsprache und Farbgestaltung verbinden Tradition mit Moderne. Zamm entstand aus der Zusammenarbeit der Drechslerei Schalling mit einem ehemaligen Designstudenten aus Schneeberg.
DREGENO Seiffen eG, Seiffen; Engel & Bergmann; Gestalter: Andreas H. Fleischer
Ein echtes Traumpaar sind dieser große Engel und Bergmann, die nach einem Design von Andreas H. Fleischer in der Werkstatt von Günter Reichel exklusiv für Dregeno Seiffen gefertigt werden. Eine gelungene Symbiose von Tradition, moderner Formgebung und dynamischer Formensprache bringt Bewegung ins Spiel. Die Farbgebung reicht von traditionellen Tönen bis hin zu modernen Pastell-Nuancen. Die Flügel aus gebogenem Metalldraht in matt schimmernder Goldoptik sind abnehmbar. Auf dem rauen Holzsockel in innovativer Steinoptik lässt sich auf Wunsch ein Namenszug anbringen.
Original Füchtner - Markus Füchtner, Seiffen; Madame und Monsieur; Gestalter: Carola und Markus Füchtner
Madam und Monsieur sind aus dem klassischen Engel und Bergmann entstanden. Sie waren eine Sonderanfertigung für das Disneyland Paris und sind nunmehr für alle erhältlich. Die Jury beeindruckte die Verbindung zwischen den einerseits traditionellen Weihnachtsfiguren und den andererseits modernen Ganzjahresfiguren. Dank ihrer schlichten und gedeckten Farbgebung passen sie in jedes Wohnzimmer.
Preis für hervorragende Traditionspflege
Holzdrechslerei Dietmar Wolf, Inh. Tobias Wolf, Eppendorf; Räuchermann Ruprecht, natur; Gestalter: Heinz Wolf (verstorben)
Hermann Wolf begann 1900 als selbstständiger Drechsler in Neuhausen. Heinz Wolf, Drechslermeister und Großvater des jetzigen Betriebsinhabers Tobias Wolf in 5. Generation, siedelte 1961 nach Eppendorf um und begann mit der Produktion von Räuchermännern. Die erste Generation aus dem Jahr 1961, die auch heute noch hergestellt wird, umfasst drei Typen: den Ruprecht, den Waldarbeiter und den Wanderer. Dabei ist der Räuchermann Ruprecht der Bekannteste und wurde seit den 60er Jahren mit insgesamt weit über 10.000 Stück hergestellt. Heinz Wolfs Sohn Dietmar Wolf setzte die Serie fort und begann neue Berufszweige bei den Räuchermännern einzuführen. Seitdem kommt fast jährlich ein neuer Räuchermann hinzu. Um der Bevölkerung das erzgebirgische Handwerk näher zu bringen, entwickelten sie Selbstbau-Sätze, um diese beispielsweise in Schulen und Kindergärten zu verteilen.
Preis der Erzgebirgssparkasse
Fa. Walter Werner Kunsthandwerk e. K. Inh. Siegfried Werner, Seiffen; Erzkumpel/Wismutkumpel; Gestalter: Siegfried Werner
Die Figurengruppe Erzkumpel/Wismutkumpel besteht aus insgesamt zehn verschiedenen Figuren. Auf Kundenwunsch wurden in Zusammenarbeit mit der Reichen Zeche in Freiberg die Figuren entwickelt. Sie wurden detailliert nach Abbildungen aus dem Bergwerk nachgestaltet. Die ersten fünf Erzkumpel aus dem Frühjahr 2020 stellt die Bergleute der 1950er und 1960er Jahre dar. 2021 wurde das Sortiment um weitere fünf Erzkumpel erweitert.
Preis der Leser der Tageszeitung Freie Presse
Köhler Kunsthandwerk GmbH & Co. KG, Eppendorf; "Ore Mountains AllstarBand"; Gestalter: Björn Köhler
Bisher war Musik nur den rotnasigen Weihnachtsmännern vorbehalten. Nun musizieren ganzjährig ihre schwarz gewandeten Kollegen der "Ore Mountains AllstarBand". Die musikalisch begabte Truppe feierte im Spätsommer 2020 ihr Debüt und freut sich auf viele Wohnzimmerkonzerte. Die "Ore Mountains" sind der Auftakt einer Sammlerserie, welche in den nächsten Jahren freudvoll Erweiterung erfahren wird.
323 von 1.772 Leser der Tageszeitung "Freie Presse", welche sich an der Wahl beteiligten, entschieden sich für die "Ore Mountains AllstarBand" von Björn Köhler.
Nachwuchspreis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V.
Emma Brix, Halle; Balance-Spiel "BluffBlocks", Gestalterin: Emma Brix
Bei Bausteinen denkt man meist als erstes an Kinderspielzeug. Die Bausteine "BluffBlocks" faszinieren jedoch nicht nur Kinder. In ihnen wurden Gewichte verbaut, wodurch der Schwerpunkt der Bausteine verlagert werden kann. Dadurch lassen sich die Bausteine auf verblüffende Art und Weise stapeln und vollführen unerwartete Bewegungen. Optisch scheinen sich die Bausteine den physikalischen Gesetzen zu entziehen, wodurch die Figuren aussehen, als würden sie von Magie zusammengehalten werden.
Für die Idee und Gestaltung der "BluffBlocks" erhielt Emma Brix, Studentin für Industriedesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle, den Nachwuchspreis des Verbandes.
Preis des Landrates des Erzgebirgskreises
Kathrinchen Zimtstern e. V. Olbernhau
2012 erschien das erste von mittlerweile drei Büchern der Adventskalendergeschichte von Kathrinchen Zimtstern. Die Protagonisten sind Figuren des Erzgebirgischen Kunsthandwerks®, welche hier buchstäblich zum Leben erweckt werden. So fand das erzgebirgische Brauchtum auf spielerische Weise Einzug in die Köpfe Tausender Kinder und deren Eltern. Ab 2013 wurden erste Musikstücke veröffentlicht, diese bildeten die Grundlage für ein Kindermusical rund um Kathrinchen Zimtsterns Abenteuer. Seit 2018 gehört das Musical zum Weihnachtsprogramm des Dresdner FriedrichstaTTpalasts. 2020 eröffnete in Olbernhau der Kathrinchen Zimtstern-Mitmachladen, wo Kinder alte Handwerkstechniken neu erkunden. Darüber hinaus engagiert sich der 2018 gegründete Verein um Vorsitzende Kerstin Drechsel in der Kinderund Jugendförderung. Gemeinsam initiieren die Mitglieder Projekte, die Kinder stark, mutig und fantasievoll machen - so wie Kathrinchen Zimtstern.
Sonderpreis für das Lebenswerk (posthum)
Max Schanz
Max Schanz (*1895 in Dresden ? 1953 in Seiffen)
Schanz prägte das Berufsbild des Holzspielzeugmachers wie kaum ein anderer. Ab 1920 war er als Lehrer, Gestalter und Direktor der Spielwarenfachschulen in Seiffen und Grünhainichen tätig. Seine gestalterischen Entwicklungen und seine Anforderungen an die Qualität der Erzeugnisse wirken bis heute im Erzgebirgischen Kunsthandwerk fort. Zudem prägte er mehrere Generationen junger Holzspielwarenmacher als anspruchsvoller Lehrer, aber auch als talentierter Künstler und war maßgeblich an der erstmaligen Anerkennung des Berufs im Jahr 1936 beteiligt. Sein 125. Geburtstag gab seinen Enkeln den Anlass, ein Buch mit dem Titel "Max Schanz, Spielzeug Gestalten im Erzgebirge" als Sammlung seines Lebenswerks zu veröffentlichen.
Ergebnisse der Auszeichnung "Tradition & Form" 2020
Für die 26. Preisvergabe "Tradition & Form", welche wieder vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und der Tageszeitung "Freie Presse" veranstaltet wurde, bewarben sich 16 Firmen mit 17 Erzeugnissen, wovon zwölf Exponate nominiert wurden. Die nominierten Erzeugnisse befinden sich alle in Serienproduktion und verkörpern nach Auffassung der Jury eine Neugestaltung oder eine wesentliche gestalterische Weiterentwicklung.
Wie in den letzten Jahren wurde die
Auszeichnung in einem zweistufigen Verfahren vergeben. In der ersten Stufe
erfolgte eine Nominierung durch die Jury und in einer zweiten Stufe nahm jedes
Jurymitglied individuell eine Bewertung der nominierten Erzeugnisse nach
einheitlichen Kriterien für die Hauptpreise vor. Im Ergebnis aller Bewertungen
wurden zwei Hauptpreise vergeben.
Für den Preis für Hervorragende Traditionspflege lag in diesem Jahr eine Bewerbung von einem Exponat vor, welches über 60 Jahre Marktrelevanz im Bereich der Erzgebirgischen Volkskunst® hat. Dieses Exponat wurde nominiert und ausgezeichnet.
Die zehn Jurymitglieder, unter dem Vorsitz von Reinhard Friedemann, vergaben neben dem Preis für Hervorragende Tradionspflege am 16.6.2020 in Seiffen zwei Hauptpreise. Außerdem wurde ein Preis der Erzgebirgssparkasse, ein Preis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. und ein Preis des Landrates des Erzgebirgskreises, sowie ein Sonderpreis anlässlich eines 125ig jährigen Firmenjubiläums vergeben. Auch in diesem Jahr wählten die Leser der Zeitung "Freie Presse" ein Exponat für den Publikumspreis aus.
Hauptpreise
Emil. A. Schalling KG, Seiffen; Serie "erzclique" - Bergmann & Engel und Kinder; Gestalterin: Luise Ullrich
Mit der Serie "erzqlique" wurde ein klassisches Motiv der Erzgebirgischen Volkskunst® aufgegriffen und in neuer, klarer geometrischer Formensprache modern gestaltet. Die wechselseitige Verwendung der gedrechselten Körper sowie die verstellbaren Köpfe und Hüte machen unterschiedliche Ausdrucksformen möglich, welche sich durch verschiedenes Zubehör noch verstärken lassen. Wie in vorhergehenden prämierten Exponaten der Firma zeichnet sich auch die "erzclique" durch einen besonderen Materialmix von Holz, Glas und Acrylglas sowie durch eine ausgezeichnete handwerkliche Verarbeitung aus. Hervorzuheben ist auch, dass die "erzclique" aus der Zusammenarbeit der Firma mit einer jungen Designstudentin aus Schneeberg entstand.
Seiffener Volkskunst eG; Drehbaum TWIST; Gestalter Clemens Haufe und Sven Deutloff
Mit der der Serie der Drehbäume wird die traditionelle und bereits sehr vielfach gestaltete Thematik des erzgebirgischen Holzbaumes, neu interpretiert. Durch die Beweglichkeit der einzelne Segmente der Bäumchen können dabei in spielerischer Weise jeweils unterschiedliche Optiken, von gestaffelt strickt bis zu volumetrisch raumgreifend, erzeugt werden. Diese Vielfalt wird durch die unterschiedlichen Holzarten noch unterstrichen.
Preis für Hervorragende Traditionspflege
Blank Kunsthandwerk, Inh. Uwe Blank, Grünhainichen; Faltenrockengel farbig und natur; Gestalter: Georg Beyer (verstorben)
Bereits 1955 wurden vom Großvater des heutigen Firmeninhabers die Faltenrockengel mit dem Sterndiadem entwickelt und in die Produktion eingeführt - zunächst in der farbigen Version und später natur belassen. Dabei wurden Gestaltungsvorstellungen der 50er Jahre auf ein klassisches Motiv der Erzgebirgische Volkskunst® unter Nutzung moderne Holzbearbeitungstechnologie übertragen. In beiden Versionen sind die Faltenrockengel bis heute beliebte Sammlerobjekte und werden jährlich durch neue Motive ergänzt. Insbesondere die natur belassenen Engel sind auch heute noch ein herausragendes und sehr bekanntes Alleinstellungsmerkmal der Firma Blank Kunsthandwerk.
Preis der Erzgebirgssparkasse
Original Füchtner, Seiffen; Nussknacker "Roter Husar" - Sonderedition; Gestalter: Wilhelm Friedrich Füchtner (verstorben), Marcus Füchtner
Der Nussknacker "Roter Husar" gehört zu den ersten erzgebirgischen Nussknacker, welcher der Vorfahre von Marcus Füchtner, Wilhelm Friedrich Füchtner, vor acht Generationen um 1870 entwickelte. Aus diesem Anlass wurde von Marcus Füchtner eine sich vollständig an der Originalvorlage orientierte sowie unter Verwendung der alten Techniken gefertigte Sonderedition mit 150 Stück entwickelt und handwerklich hervorragend hergestellt. Die Erzgebirgssparkasse würdigt mit dieser Auszeichnung auch die wohl einzigartige Tradition eines Seiffener Handwerksbetriebes, welcher beispielhaft für die Geschichte der Erzgebirgischen Volkskunst® steht.
Preis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V.
&
Publikumspreis der Leser der "Freien Presse"
Erzgebirgische Volkskunst Ralf Zenker, Seiffen; Großer Bienenkorb zum Räuchern - Dregeno EXCLUSIV; Gestalter: Ralf Zenker; Idee: Dregeno Seiffen eG
Neben der neuen witzigen Idee für eine Räucherfigur würdigte der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. mit der Preisvergabe auch die erfolgreiche Firmenübergabe dieses Seiffener Handwerksbetriebs.
Kurz vor der Wende, im Februar 1989, machte sich Volker Zenker mit einer eigenen Volkskunstwerkstatt selbstständig. Sohn Ralf war schon als Kind oft in der Werkstatt dabei, machte später eine Ausbildung zum Holzspielzeugmacher und ist seit 2004 Meister. 2017 übernahm er den väterlichen Betrieb und führt ihn seitdem mit großem Engagement und neuen Produktentwicklungen wie diesem großen Räucher-Bienenkorb fort.
306 von 1.844 Leser der Tageszeitung "Freie Presse", welche sich an der Wahl beteiligten, entschieden sich für die bereits mit dem Preis des Verbandes ausgezeichneten "Großen Bienenkorb zum Räuchern" von Ralf Zenker.
Preis des Landrates des Erzgebirgskreises
Helfried Dietel, Seiffen; Buch: "Jahr100Buch der Dregeno"
100 Jahre in einem Buch, dies ist Helfried Dietel mit dem "Jahr100Buch der Dregeno" wunderbar locker und leicht gelungen. Es entstand anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Seiffener Drechslergenossenschaft im letzten Jahr gemeinsam mit Co-Autorin Anne Rom. Weit weg von einer trockenen Chronik zeigt es auf unterhaltsame und liebevoll gestaltete Weise den Weg, den das Seiffener Kunsthandwerk in den letzten 100 Jahren zurückgelegt hat.
Helfried
Dietel kam 1987 als Vertriebsleiter zur Dregeno. Nach der Wende führte er die Genossenschaft
in eine neue Zeit. Von 1994 bis 2007 war er auch Vorsitzender des Verbandes
Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. Um das richtige
Schrittmaß in der Marktwirtschaft zu finden, beschäftigt er sich seit Jahrzehnten
intensiv mit der Vergangenheit. Sein Wissen und seine Erkenntnisse zu 100
Jahren handwerklicher Gemeinsamkeit im Spielzeugdorf Seiffen hat er in das
große Jahr100Buch einfließen lassen und damit ein wertvolles Zeitdokument der
Erzgebirgischen Handwerksgeschichte geschaffen.
Sonderpreis zum 125-jährigen Firmenjubiläum
Kunsthandwerk Frieder und André Uhlig e. K., Seiffen
Seit 125 Jahren steht der Name Uhlig für original erzgebirgische Volkskunst aus Seiffen. Der traditionsreiche Meisterbetrieb wurde 1895 von Emil Uhlig, dem Urgroßvater des heutigen Inhabers André Uhlig, gegründet. Bestimmten anfangs vor allem Nutzgegenstände wie Möbelknöpfe, Werkzeuggriffe, Nudelrollen oder Schmuckdosen das Sortiment, entstehen in Uhligs Werkstatt heute Blumenkinder, Osterhasen, Prinzessinnen, die Schafe aus Heinis witziger Herde, kunstvoll von Hand bemalte Ostereier, Schwibbögen, Pyramiden, Spieldosen und natürlich die unverwechselbaren Engel mit ihren roten oder blauen Flügeln. Die Entwürfe für die Uhlig-Engel beruhen auf einer traditionsreichen Form von vor 1900 und entstanden in Zusammenarbeit mit dem renommierten Seiffener Volkskünstler Hans Reichel (?).
Ergebnisse der Auszeichnung "Tradition & Form" 2019
Für die 25. Preisvergabe "Tradition & Form", welche wieder vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und der Tageszeitung "Freie Presse" veranstaltet wurde, bewarben sich neun Firmen mit zwölf Erzeugnissen, wovon sechs Exponate nominiert wurden. Die nominierten Erzeugnisse befinden sich alle in Serienproduktion und verkörpern nach Auffassung der Jury eine Neugestaltung oder eine wesentliche gestalterische Weiterentwicklung.
Wie in den letzten Jahren wurde die Auszeichnung in einem zweistufigen Verfahren vergeben. In der ersten Stufe erfolgte eine Nominierung durch die Jury und in einer zweiten Stufe nahm jedes Jurymitglied individuell eine Bewertung der nominierten Erzeugnisse nach
einheitlichen Kriterien für die Hauptpreise vor. Im Ergebnis aller Bewertungen wurden zwei Hauptpreise vergeben.
In gleicher Weise wurden auch die Preise für Hervorragende Traditionspflege vergeben. Dafür lagen in diesem Jahr zwei Bewerbungen von Exponaten, welche mindestens 30 Jahre Marktrelevanz im Bereich der Erzgebirgischen Volkskunst® haben, vor, die auch nominiert wurden.
Die acht Jurymitglieder, unter dem Vorsitz von Reinhard Friedemann, vergaben am 11.6.2019 in Olbernhau zwei Hauptpreise. Außerdem wurde ein Preis der Erzgebirgssparkasse und ein Preis des Verbandes
Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. sowie ein Preis des Landrates des Erzgebirgskreises vergeben. Auch in diesem Jahr wählen die Leser der Zeitung "Freie Presse" ein Exponat für einen Publikumspreis aus. Weiterhin wurden wieder zwei Preise für Hervorragende Traditionspflege vergeben, davon
einer in der im vorigen Jahr neu geschaffenen Kategorie Holzspielzeug.
Die ausgezeichneten Erzeugnisse werden erstmalig zur Leipziger Messe Cadeaux vom 7. bis 9.9.2019 auf dem Forum Erzgebirge der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die öffentliche Preisübergabe erfolgt am 18. Oktober 2019 im Schloss Schwarzenberg. Im dortigen Museum "perla castrum" werden auch die ausgezeichneten und nominierten Erzeugnisse sowie herausragende preisgekrönte Erzeugnisse aus 25 Jahren "Tradition & Form" ausgestellt.
Hauptpreise:
Hauptpreis & Publikumspreis der Leser der "Freien Presse"
Miniaturdrechslerei Uwe Uhlig, Pockau Lengefeld; Figurenserie "Hühnerei & Hahn"; Gestalter Andreas H. Fleischer - designatelier f
Mit der Figurenserie "Hühnerei & Hahn" ist nach Auffassung der Jury Andreas H. Fleischer erneut eine moderne Bereicherung der Motive der Erzgebirgischen Volkskunst gelungen. Die Abbildung menschlicher Eigenschaften und Vorlieben als Karikatur auf Hühnerfiguren ist als hochwertige und ganzjährige Dekoration hervorragend geeignet. Dies wird auch durch die verschiedenen Themen wie Küche, Garten oder
Lifestyle unterstrichen. Die hervorragende Qualität der Fertigung Figurenserie durch die Miniaturdrechslerei Uwe Uhlig, trägt dabei maßgeblich zum positiven Gesamteindruck bei.
Auch ca. ein Drittel der Leser der Tageszeitung "Freie Presse", welche sich an der Abstimmung beteiligten, sprachen sich für die Figurenserie aus.
Erzgebirgische Volkskunst Wolfgang Braun, Seiffen; Erzgebirgische Spielerei zum Jubiläum "100 Jahre BAUHAUS"; Gestalter: Wolfgang Braun
Die Abstraktion der klassischen Motive Lichterbogen, Reiter(lein) sowie Engel & Bergmann im Stil der BAUHAUS-Gestaltung von Wolfgang Braun überzeugte die Jury. Mit dieser Gestaltung weist er prononciert auf
die Einflüsse der 100-jährigen Bauhaus Geschichte auf die Erzgebirgische Volkskunst hin. Wie bei allen Erzeugnissen der bereits mehrfach ausgezeichneten Werkstatt weist auch diese Arbeit eine hervorragende handwerkliche Umsetzung auf.
Preis für Hervorragende Traditionspflege - Kategorie Holzspielzeug
Seiffener Miniaturen Gisbert Neubert, Seiffen; "Miniaturen in der Zündholzschachtel"; Gestalter: Gisbert Neubert
Wie kaum ein anderes Erzeugnis verkörpern die "Miniaturen in der Zündholzschachtel" die 100- jährige Geschichte der Dregeno Seiffen eG. Seit ca. 1920 wurden diese Miniaturen als Spielwaren von verschiedenen Seiffener Handwerkern gefertigt und über die Dregeno in mehreren 100.000 Stück vertrieben. Sie stellen damit ein wichtiges historisches Erbe der "Erzgebirgischen Volkskunst" dar. 1986 nahm Gisbert Neubert die Produktion der Miniaturen in der Zündholzschachtel erfolgreich auf und setzte damit diese Tradition fort. Derzeit stellt er 156 verschiedene Motive mit einer jährlichen Gesamtzahl von ca. 7.800 Stück her.
Preis für Hervorragende Traditionspflege Emil A. Schalling KG, Seiffen; "Lichterbergmann & Lichterengel - farbig, 36cm"; Gestalter: Hans Reichelt (verstorben)
Das seit 1986 am gleichen Ort unverändert nach dem Entwurf eines der bekanntesten Holzgestalter des vorigen Jahrhunderts hergestellte Lichterpaar ist bis heute das Markenzeichen der Emil A. Schalling KG. Der Entwurf von Hans Reichelt orientierte sich dabei an der traditionellen Form und Farbe von gedrechselten Engeln und Bergmännern, welche wohl wie keine anderen Figuren für die Verbindung von Erzgebirgischer Volkskunst und der Bergbautradition des Erzgebirges stehen. Allein in den Jahren seit 1990 wurden davon mehr als 10.000 Lichterpaare gefertigt. Die heutige Jahresproduktion beträgt 500 Paar. Dies ist umso bemerkenswerter, da es seit Mitte der 90-er Jahre die gleichen Figuren auch in den Größen von 30 cm und später auch in 21 cm sowie in weiteren Größen gibt.
Preis der Erzgebirgssparkasse
Drechslerei Volkmar Wagner, Riechberg; Lichterbogen "HALO"; Gestalter: Peter und Tony Wagner
Die Erzgebirgssparkasse würdigt mit dieser Auszeichnung das neue
Erscheinungsbild und das moderne Design des traditionellen Erzgebirgischen
Schwibbogens, welches vor allem auf die neuartigen Lichtsäulen beruht. Diese
Neuartigkeit drückt sich auch in der warmen sanften Lichtstimmung aus, welche
durch das Brechen der Lichtstrahlen im Acryl entsteht. Darauf beruht auch die
Bezeichnung "HALO", welche im griechischen Lichteffekte bedeutet. Mit diesem Lichterbogen
setzen Peter und Tony Wagner die Entwicklung moderner Erzeugnisse in der traditionellen
Werkstatt erfolgreich fort.
Preis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker uns Spielzeughersteller e.V.
Erzgebirgische Holzspielwaren Ebert GmbH, Olbernhau; Holzbaukasten "Tsumiki" mit Erweiterungsset; Gestalterin: Toshiaki Yamada
Obwohl die Entwicklung des Baukastens bereits 2009 erfolgte und dieser auch seitdem für die Gestalterin in geringer Stückzahl produziert wurde, würdigt der Verband mit der Preisvergabe die Bemühungen der Ebert GmbH mit der Übernahme der Rechte in diesem Jahr diesen einzigartigen Holzbaukasten einen größeren Publikum zugänglich zu machen. Der Holzbaukasten "Tsumiki" steht beispielhaft für die gestalterische, didaktische und kulturelle Vielfalt des Sortiments an Holzbaukästen der
Blumenauer Firma, welche in den vergangenen Jahren bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.
Preis des Landrates des Erzgebirgskreises
Dieter Uhlmann, Geschäftsführer des Verbands Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V.
Der Preis des Landrates wird 2019 an den Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. Herrn Dieter Uhlmann verliehen, welcher zu Begin des nächsten Jahres aus Altersgründen dem Verband als Geschäftsführer nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Dieter Uhlmann war 1990 Gründungsmitglied des Verbandes und ist seit dem auch Vorstandsmitglied. Seit 1994 ist er Geschäftsführer des Verbandes.Sein Wirken war und ist von hohem persönlichem Engagement geprägt. Sein unermüdlicher Einsatz galt dem Ziel, die Hersteller der Branche zu verbinden und die Entwicklung der Erzeugnisse voran zu bringen. Dieter Uhlmann suchte stets den Ausgleich zwischen den durchaus unterschiedlichen Auffassungen der Verbandsmitglieder.Er hatte maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Logos "Echt Erzgebirge - Holzkunst mit Herz" sowie der Kampagne "Die Kunst zum Leben.".Überaus engagiert setzte er sich für die Einrichtung, den Erhalt und die Weiterentwicklung der Verbundausbildung zum Holzspielzeugmacher in der Holzspielzeugmacher- und Drechslerschule Seiffen ein. Diese Ausbildungsstätte ist eine Bildungseinrichtung des Erzgebirgskreises und wird von diesem besonders gefördert. Zu seinen ständigen Aufgaben gehörte die erfolgreiche Pflege von Geschäftsbeziehungen auf Messen, insbesondere in Leipzig und Frankfurt/M. sowie die vielfältige Lobbyarbeit zur regionalen und überregionalen Politik, die Zusammenarbeit mit regionalen Verbänden und Institutionen.
"Tradition & Form" 2018
Für die 24. Auszeichnung "Tradition & Form", welche wieder vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und der Tageszeitung "Freie Presse" vergeben wurde, bewarben sich 18 Firmen mit 20 Erzeugnissen, wovon 13 Exponate nominiert wurden. Die nominierten Erzeugnisse befinden sich alle in Serienproduktion und verkörpern nach Auffassung der Jury eine Neugestaltung oder eine wesentliche gestalterische Weiterentwicklung. Wie in den letzten Jahren wurde die Auszeichnung in einem zweistufigen Verfahren vergeben. In der ersten Stufe erfolgte eine Nominierung durch die Jury und in einer zweiten Stufe nahm jedes Jurymitglied individuell eine Bewertung der nominierten Erzeugnisse nach einheitlichen Kriterien für die Hauptpreise vor. Im Ergebnis aller Bewertungen wurden die drei Hauptpreise vergeben. In gleicher Weise wurden auch die Preise für Hervorragende Traditionspflege vergeben. Dafür lagen in diesem Jahr drei Bewerbungen von Exponaten, welche mindestens 30 Jahre Marktrelevanz im Bereich der Erzgebirgischen Volkskunst® haben, vor, von denen zwei nominiert wurden. Die zwölf Jurymitglieder, unter dem Vorsitz von Reinhard Friedemann, vergaben am 19.6.2018 in Olbernhau die maximal drei möglichen Hauptpreise. Außerdem wurde ein Preis der Erzgebirgssparkasse und ein Nachwuchspreis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. sowie ein Preis des Landrates des Erzgebirgskreises vergeben. Auch in diesem Jahr wählen die Leser der Zeitung "Freie Presse" ein Exponat für einen Publikumspreis aus. Erstmalig wurden zwei Preise für Hervorragende Traditionspflege vergeben, davon einer in der neuen Kategorie Holzspielzeug. Die ausgezeichneten Erzeugnisse wurden erstmalig zur Leipziger Messe Cadeaux vom 1. bis 3.9.2018 in der Präsentation Erzgebirge der Öffentlichkeit vorgestellt. Die öffentliche Preisübergabe erfolgte am 19. Oktober 2018 in der Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz. Dort werden die ausgezeichneten und nominierten Erzeugnisse sowie ausgewählte Exponate von in den Vorjahren ausgezeichneten Erzeugnissen dann auch bis 17. März 2019 ausgestellt.
Hauptpreise:
Erzgebirgische Holzspielwaren Ebert GmbH, Olbernhau; "das Lichtelhausen"; Gestalterin: Kathleen Scheurer (Cultform Design)
Neben der Gestaltung und guten Verarbeitung beeindruckte die Jury vor allem die Vielseitigkeit dieses Erzeugnisses. Die Lichterstadt aus 24 + 4 Häuschen kommt zunächst spielerisch als traditioneller Baukasten daher, kann aber sowohl als Adventskalender und Adventsleuchter als auch als Würfelspiel benutzt werden. Damit ist eine herausragende Verbindung zwischen traditionellen Motiven der Erzgebirgischen Holzkunst und Erzgebirgischen Holzspielzeug gelungen.
Emil A. Schalling KG, Seiffen; "Lichterengel mit beleuchteten Flügeln"; Gestalter: Matthias Schalling
Mit diesem Lichterengel, welcher aufbaut auf den in limitierter Serie gefertigten Jahresengel, erzielt Matthias Schalling durch die mit LED beleuchteten Flügel aus Acrylglas mit den gebrochenen Linien einen neuen und einzigartigen Lichteffekt. Dadurch gelingt es nach Auffassung der Jury, der klassischen Figur des Lichterengels einen innovativen Charakter zu geben.
Horatzscheck Kunsthandwerk, Tannenberg; "Klötz'l-Pyramide und -Leuchter mit Weihrauch-Klötz'l"; Gestalter: Norman Horatzscheck
Auf Basis der einfachen Quaderform des Klötz'l gelingt es in Verbindung mit Metallstäben sowohl eine variable Anmutung eines Schwibbogens als auch eine Pyramide entstehen zu lassen. Die "Klötz'l-Pyramide und der Klötz'l- Leuchter stehen beispielhaft für eine konsequente Entwicklung der Werkstatt in die nächste Generation, welche die Tradition sowohl der Werkstatt als auch der Erzgebirgischen Volkskunst insgesamt aufgreift und mit eigener Handschrift weiterentwickelt.
Preis für Hervorragende Traditionspflege - Kategorie Holzspielzeug
Kunstgewerbe Frieder und André Uhlig e. K., Seiffen; Serie "Puppenstubenservice und -leuchter", Gestalter: Kurt Uhlig
Die seit fast 70 Jahren hergestellte Serie wird in der Familienwerkstatt bis heute unverändert produziert. Insgesamt wurde eine Stückzahl von ca. 1,2 Millionen erreicht. Die "Puppenstubenservice und -leuchter" stehen beispielhaft für die Tradition des Erzgebirgischen Holzspielzeuges, wie es im Seiffener Raum sehr verbreitet war und heute nur noch im geringen Umfang in Form von kunstgewerblichen Erzeugnissen gefertigt wird. Neben den geänderten rechtlichen Rahmenbedingen für Holzspielzeug ist es vor allem die mangelnde Wirtschaftlichkeit Grund für den geringen Fertigungsumfang. Insoweit ist der Erhalt dieser Tradition durch die Firma umso höher zu bewerten.
Preis für Hervorragende Traditionspflege
Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz GmbH RuT; "Lichtträger Engel(rot) und Bergmann - reich bemalt"; Gestalter: Oswald Schulze
In einer Stückzahl von insgesamt über 10.000 Paare wurden diese reich bemalten Engel und Bergmann seit 1964 hergestellt und heute noch mit einer jährlichen Stückzahl von 180 durchgängig am gleichen Ort produziert. Mit der Gestaltung des reich bemalten Lichterpaares wurde die bis dahin vorwiegend schlichte Gestaltung von Engel und Bergmann - des traditionell für das Erzgebirge stehende Lichterpaares - verlassen und ein hoher kunsthandwerklicher Anspruch auch in der Serienproduktion umgesetzt. Auch hier ist der Erhalt der aufwendigen Handmalerei durch die Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz GmbH besonders zu würdigen.
Preis der Erzgebirgssparkasse
Drechslerei Kuhnert GmbH, Rothenkirchen; Rauchmannserie "Meisterstücke", Gestalterin: Simone Küffner
Die Erzgebirgssparkasse würdigt mit dieser Auszeichnung die schlichte moderne Gestaltung der Räuchermänner, welche die verschiedenen Hölzer in diesen mit typischen Elementen ihrer Zunft ausgestatten Rauchfiguren erlebbar machen. Damit ist der bereits mehrfach ausgezeichneten Gestalterin erneut gelungen, in unverwechselbarem Design eine moderne witzige Rauchmannserie zu entwickeln.
Nachwuchspreis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V.
Drechslerei am Schwarzwasser, Inh. Robert Weigel, Jöhstadt; Räuchermann "Nachtwächter"; Gestalter: Robert Weigel
Der noch nicht das dritte Jahrzehnt vollendete Firmeninhaber und Gestalter setzt mit diesem Räuchermann das hohe kunsthandwerkliche Niveau der Werkstatt erfolgreich fort. Die unverkennbare Tradition der Erzgebirgischen Volkskunst sind in diesem "Nachtwächter" durch alte Techniken mit einer neuen schlichten Form kombiniert.
Preis des Landrates des Erzgebirgskreises
Holzbildhauermeister Dietmar Lang, Annaberg-Buchholz
Der Landrat des Erzgebirgskreises würdigt mit dieser Preisvergabe anlässlich des 70. Geburtstags von Dietmar Lang dessen herausragendes jahrzehntelanges Wirken als Holzbildhauer und seinen unermüdlichen Einsatz für die Weitergabe und Vermittlung des Handwerks an Kinder und Jugendliche sowie seine Tätigkeit als Vorsitzender des Verbandes Erzgebirgischer Schnitzer e. V. seit 1990. Auch ist er weit über das Erzgebirge und Deutschland hinaus als Holzbildhauer unterwegs und knüpft zahlreiche Kontakte auf künstlerischen Gebiet.
Als Holzbildhauer sowie als Initiator und Mentor vieler Veranstaltungsformate und Projekte, wie
- die jährlichen Schnitzertage im Erzhammer in Annaberg-Buchholz
- das jährliche Bildhauersymposium auf dem Scheibenberg
- der Bergmännischen Krippe in der Bergkirche St. Marien in Annaberg-Buchholz
- des touristischen Projekts "Waldgeisterweg" in Ehrenfriedersdorf
trägt er wesentlich zur Erhaltung und Weiterentwicklung sowie zur Wertschätzung der erzgebirgischen Schnitzkunst auch über das Erzgebirge hinaus bei.
Das Wirken von Dietmar Lang wurde mit zahlreichen Auszeichnungen und Ehrentitel gewürdigt.
Auch ist er langjähriger Stadtrat der Kreisstadt Annaberg-Buchholz.
Publikumspreis der Leser der "Freien Presse"
Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz GmbH RuT; Feine Holzfiguren "Wilhelm und Hermine", Gestaltung: Werksentwurf
Von 1965 abgegebenen Stimmen der Leser der Tageszeitung "Freie Presse" entfielen die meisten auf das Figurenpaar aus der Gahlenzer Manufaktur.
Olbernhau, im Oktober 2018
Ergebnisse Auszeichnung "Tradition & Form" 2017
Für die 23. Auszeichnung "Tradition
& Form", welche wieder vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller
e. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und der Tageszeitung
"Freie Presse" vergeben wurde, bewarben sich 17
Firmen mit 19 Erzeugnissen, wovon 14 Exponate nominiert wurden. Die nominierten
Erzeugnisse befinden sich alle in Serienproduktion und verkörpern nach
Auffassung der Jury eine Neugestaltung oder eine wesentliche gestalterische Weiterentwicklung.
Wie in den letzten beiden Jahren wurden die Auszeichnung in einem zweistufigen Verfahren vergeben. In der ersten Stufe erfolgte eine Nominierung durch die Jury und in einer zweiten Stufe nahm jedes Jurymitglied individuell
eine Bewertung der nominierten Erzeugnisse nach einheitlichen Kriterien für die Hauptpreise vor. Im Ergebnis aller Bewertungen wurden die drei Hauptpreise vergeben.
In gleicher Weise wurde auch der "Preis für hervorragende Traditionspflege" vergeben. Dafür lagen in diesem Jahr drei Bewerbungen von Exponaten, welche mindestens 30 Jahre Marktrelevanz im Bereich der Erzgebirgischen Holzkunst® haben, vor, von denen zwei nominiert
wurden.
Die neun anwesenden Jurymitglieder, unter dem Vorsitz von Reinhard Friedemann, vergaben die maximal drei möglichen Hauptpreise und einen Sonderpreis - erstmalig posthum - für einen herausragenden Beitrag zur Entwicklung der Erzgebirgischen Volkskunst.
Außerdem wurde ein Preis der Erzgebirgssparkasse und ein Nachwuchspreis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. sowie ein Preis des Landrates des Erzgebirgskreises vergeben. Auch in diesem Jahr wählen die Leser der Zeitung "Freie Presse" ein Exponat für einen Publikumspreis aus.
Die ausgezeichneten Erzeugnisse werden erstmalig zur Leipziger Messe Cadeaux vom 2.bis 4.9.2017 in der Präsentation Erzgebirge der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die öffentliche Preisübergabe erfolgt am 13. Oktober 2017 im Landratsamt des Erzgebirgskreises in Annaberg-Buchholz. Dort werden die ausgezeichneten Exponate auch ausgestellt.
Außerdem ist im Dezember dieses Jahres eine Präsentation aller ausgezeichneten und nominierten Exponate in der Erzgebirgsparkasse in Marienberg, bei der auch die ausgezeichneten und nominierten Exponate des
Vorjahres gezeigt werden, vorgesehen.
Hauptpreise
Näumanns - Galerie für Holzkunst & Design, Seiffen; Sortiment "WICHT(e)"; Gestalter: Andreas H. Fleischer
Die fröhlich-frechen "WICHT(e)" erweitern das Sortiment der Galerie in dem Bereich der Ganzjahresfiguren. Sie erzählen mit lachenden Gesichtern, im kurzen Mäntelchen und mit schrägen Zipfelmützen spielerisch kleine Geschichten. Basierend auf einen einheitlichen Grundkörper in Eiform zeichnet sich das von Andreas H. Fleischer entwickelte Sortiment durch besondere Gestik und Mimik aus, wobei dafür neue technische und formale
Lösungen gefunden wurden. Liebevoll gestaltetes Zubehör, wie ein Bäumchen mit anhängenden rotbäckigen Äpfelchen , kleine weiße Vögelchen usw. ergänzen das
Ensemble.
Günther Reichel - Werkstatt moderner Figurenbildnerei, Pobershau; Figurengruppe "Heilige Nacht"; Gesta lter: Andreas H. Fleischer
Basierend auf dem traditionellen Reifendrehen beeindruckt die Figurengruppe - bestehend aus Krippe, die drei Weisen, die Verkündigung, den Hirten und dem gestalteten Hintergrund - durch ihre ehrliche Einfachheit. Dabei besteht ein besonderer Reiz in dem Wechselspiel von profilierten Holz und glatten gedrechselten Elementen. Mit der Figurengruppe "Heilige Nacht" setzt Andreas H. Fleischer die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Werkstatt von Günter Reichel in einer einzigartigen Harmonie von Tradition und Moderne fort.
Wolfgang Braun Erzgebirgische Volkskunst, Deutschneudorf; "Leuchterstelen mit Miniaturen"; Gestalter: Elisabeth und Wolfgang Braun
Mit ihrer Einfarbigkeit und matten Oberfläche setzen die "Leuchterstelen mit Miniaturen" bewusst einen Kontrapunkt zu den bisherigen Erzeugnissen, der
bereits mehrfach ausgezeichneten Deutschneudorfer Werkstatt, und bringen eine neue Sichtweise hervor. Durch die naturbelassenen Miniaturen treten deren filigrane Gestaltung und die hervorragende handwerkliche Verarbeitung besonders deutlich hervor.
Preis für hervorragende Traditionspflege
Werkstätten Flade, Olbernhau; " Die Kirschbaumengel" (Engel mit Notenblatt); Gestalter: Helmut und Traute Flade ( ? )
Die 1957 von dem bekannten Holzgestalter Helmut Flade und seiner Ehefrau Traute Flade, auf letztere geht insbesondere die Gestaltung des Flachshaares zurück, entwickelten Engel können wohl zurecht als eine der ersten Erzeugnisse der Moderne in der Erzgebirgischen Volkskunst bezeichnet werden. Die Engel wurden von 1957 bis 1987 in den KWO Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau zunächst aus Teak- und dann aus Iroko-Holz gefertigt. Mit Übernahme der Produktion in seiner eigenen
Werkstatt "Flade-Design" stellte Helmut Flade selbst auf die heimische Holzart Kirsche um. Von 1992 bis heute werden die Kirschbaumengel mit einer aktuellen
jährlichen Auflage von 300 Stück in den Werkstätten Flade gefertigt.
Preis der Erzgebirgssparkasse
ULMIK - Erzgebirgische Volkskunst aus Seiffen; "Modern-Line Lichterbogen Krippe - schwarz-bordeaux"; Gestalter: Mike Glöckner und Roy Zeidler
Die Erzgebirgssparkasse würdigt mit dieser Auszeichnung die moderne Gestaltung des Lichterbogens, welche vor allem in der dreieckartigen Grundform mit einseitiger LED-Beleuchtung in Verbindung mit der modernen Figurengruppe der Krippe einschließlich deren Anordnung erkennbar wird. Mit diesem Erzeugnis setzt die Firma ULMIK konsequent ihre Gestaltungslinie "Modern-Line" fort, welche insbesondere auch für moderne Wohnambiente geeignet ist.
Nachwuchspreis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V.
Drechslerei Volkmar Wagner, Riechberg; "City Kids"; Gestalter; Peter und Tony Wagner
Mit dem Nachwuchspreis werden die beiden Gestalter der "City Kids", von denen Peter Wagner u. a. auch in der Verbundausbildung des Verbandes den Beruf
des Holzspielzeugmachers erlernte und kürzlich seine Meisterausbildung abschloss, gewürdigt. Die "City Kids" ergänzen die traditionelle Schneemannserie der Drechslerei Wagner um moderne insbesondere Jugendliche
ansprechende Schneemannfiguren, was auch durch eine extra gestaltete Verpackung unterstützt wird.
Preis des Landrates des Erzgebirgskreise
Schnitzvereine Ehrenfriedersdorf, Geyer und Thum für ihre Gemeinschaftsarbeit am Projekt "Waldgeisterweg" in Ehrenfriedersdorf / Greifensteine
Der "Waldgeisterweg" befindet sich entlang
des Albin-Lange-Weges von Ehrenfriedersdorf
zum Naherholungsgebiet Greifensteine. In unmittelbarer Nähe des Greifenbachstauweihers beginnt der 4,9 km lange Röhrgraben. Am Röhrgraben entlang führt ein idyllischer Wanderweg. Die Idee für das Gestalten
dieses Weges geht auf den Schnitzer Jürgen Bock vom Schnitzverein Ehrenfriedersdorf zurück. Die ersten Skulpturen wurden im Jahr 2002 gefertigt und zwar überwiegend aus noch verwurzelten Stammstücken am Wegrand. Die Themenvielfalt spiegelt sich wider in den geschaffenen Märchen- und Sagenfiguren, den Heimatfiguren sowie in Darstellungen aus Kinder- und Jugendpublikationen.
Um das Jahr 2010 kamen noch die Schnitzvereine Geyer und Thum hinzu. Die Mitglieder dieser Vereine fertigen einmal jährlich drei neue Figuren. Von einem Einzelschaffenden wurden bisher drei Skulpturen geschnitzt und gesponsert. Die Vereine widmen sich intensiv der Pflege und Reparatur dieser geschaffenen Werke.
Die drei Vereine leisten darüber hinaus eine sehr gute
ehrenamtliche Arbeit im Bereich Schnitzen und Holzgestaltung, sind innovativ, fördern das Kinder-und Jugendschnitzen, geben Schnitz- und Schnupperkurse und widmen sich auch der aktiven Urlauberbetreuung.
Der Waldgeisterweg Ehrenfriedersdorf / Greifensteine ist ein attraktives und qualitativ hochwertiges
Wanderangebot speziell für Familien mit Kindern. Sowohl Tages- als auch Übernachtungsgäste nutzen den liebevoll gestalteten Themenwanderweg für einen Ausflug in der Region und entdecken dabei die geschaffenen Märchenwesen & Sagenfiguren. Auf wundervolle Weise wird hier hochwertige Handwerkskunst des Erzgebirges vermittelt und erlebbar gemacht.
Publikumspreis der Leser der "Freien Presse"
Drechslerei Volkmar Wagner, Riechberg; "City Kids"; Gestalter; Peter und Tony Wagner
Die Leser der "Freien Presse" wählten mit 400 von 1895 abgegebenen Stimmen die "City-Kids" für den Publikumspreis aus.
Sonderpreis für herausragenden Beitrag zur Entwicklung der Erzgebirgischen Volkskunst (posthum)
Steffen Lubojanski (1963-2017), Neukirchen
Mit Steffen Lubojanski verlor der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. eines seiner engagiertesten Mitglieder, welches sich auch über die Verbandsmitgliedschaft hinaus herausragende und bleibende Verdienste bei der Entwicklung der Erzgebirgischen Volkskunst und deren Verkaufs erworben hat. Dies betrifft insbesondere seine Tätigkeit als Vorsitzender des Sprecherrates des Fachhandelsringes Erzgebirgische Volkskunst von 2008 bis 2016. In dieser Eigenschaft und als Vorstandsmitglied des Verbandes von 2007 bis 2016 setzte er sich nachhaltig für die Förderung des Verkaufs Erzgebirgischer Volkskunst ein. Insbesondere die Bereitstellung hochwertiger exklusiver Erzeugnisse für die Mitglieder des Fachhandelsringes - wozu auch der "Picus" gehört - ist untrennbar mit seiner Person verbunden. Dadurch, dass er sowohl Fachhändler als auch Hersteller Erzgebirgischer Volkskunst war, gelang es ihm erfolgreich, die Interessen des Fachhandels und der Hersteller zu verbinden. Dabei scheute er auch nicht vor kritischen - aber immer lösungsorientierten und konstruktiven Worten - zurück.
Steffen Lubojanski war auch einer der ersten Fachhändler der den Verkauf von Erzgebirgischer Volkskunst mit niveauvoller und passender Gastronomie mit
Eventcharakter (Kaffeerösterei) verband. Beispielhaft steht dafür der Neubau seines Ladengeschäfts in Verbindung mit dem Cafe in Neukirchen, welches genauso
wie die Produktion von seiner Tochter Celine Lubojanski weitergeführt wird.
Preisträger "Tradition & Form 2016"
Für die 22. Auszeichnung "Tradition& Form", welche wieder vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeugherstellere. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und der Tageszeitung"Freie Presse" vergeben wurde, bewarben sich 17Firmen mit 18 Erzeugnissen, wovon 14 Exponate nominiert wurden. Die nominiertenErzeugnisse befinden sich alle in Serienproduktion und verkörpern nachAuffassung der Jury eine Neugestaltung oder eine wesentliche gestalterische Weiterentwicklung. Wie im Vorjahr wurdendie Hauptpreise ineinem zweistufigen Verfahren vergeben. In der ersten Stufe erfolgte eine Nominierungdurch die Jury und in einer zweiten Stufe nahm jedes Jurymitglied individuelleine Bewertung der nominierten Erzeugnisse nach einheitlichen Kriterien für dieHauptpreise vor. Im Ergebnis aller Bewertungen wurden die Hauptpreise vergeben.In gleicher Weise wurde auch der "Preisfür hervorragende Traditionspflege" vergeben. Dafür lagen in diesemJahr drei Bewerbungen vonExponaten, welche mindestens 30 Jahre Marktrelevanz im Bereich derErzgebirgischen Holzkunst®haben, vor. Die aus 11 Personen bestehende Jury, unter dem Vorsitz von Reinhard Friedemann,vergab die maximal drei möglichen Hauptpreise und einen Sonderpreis. Außerdem wurde ein Preis der Erzgebirgssparkasseund und ein Preis des Landrates des Erzgebirgskreises vergeben. Auch in diesem Jahr wählten die Leser der Zeitung "Freie Presse" ein Exponat für einen Publikumspreis aus.
Die ausgezeichneten Erzeugnisse werden erstmalig zur Leipziger
Messe Cadeaux vom 3.
bis 5.9.2016 in der Präsentation
Erzgebirge der Öffentlichkeit vorgestellt. Die
Preisübergabe erfolgt öffentlich am
14. Oktober 2016 im Landratsamt des
Erzgebirgskreises in Annaberg-Buchholz.
Außerdem ist in
diesem Jahr eine Präsentation aller ausgezeichneten und nominierten Exponate im
Rahmen einer Ausstellung im Wasserschloss Klaffenbach vom 25.11.2016 bis
31.1.2017
vorgesehen.
Hauptpreise
Näumanns - Galerie für Holzkunst & Design, Seiffen; Pyramiden "ARENA" und "AREAL" ; Gestalter: Andreas H. Fleischer
Die Pyramiden "ARENA" und "AREAL" vervollständigen die bereits im Vorjahr
ausgezeichnete Figurenserie "kavex" von Andreas Fleischer. Mit der
minimalistischen Gestaltung und der Treppenform ist eine moderne und zeitlose
Kombination entstanden, welche viel Platz für individuelle figürliche
Dekoration bereit hält. Die aus Ahorn gefertigten und in transparent, weiß oder schwarz lackierten
Holzteile der Pyramiden kontrastieren hervorragend mit dem Aluminium der
Pyramidensäule und des Flügelrades, welches zusätzlich noch glänzende Akzente
setzt.
Werkstätten Flade, Olbernhau; Spieldose "Drei Haselnüsse"; Gestalterin: Kerstin Drechsel
Der Zauber der Geschichte und die einzigartige Filmmusik, welche Teil des
überwältigenden und andauernden Erfolg des Märchens ist, waren die Grundlage
für den Entwurf der gleichnamigen Spieldose. Dieser berühmten filmischen
Vorlage und der damit verbundenen hohen Erwartungshaltung wurde die Gestaltung
und Fertigung der Spieldose in hervorragender Weise gerecht. Dabei verbanden
sich traditionelle Elemente der Werkstätten Flade, wie die filigranen Figuren
mit Flachshaar, mit einer außergewöhnlichen Farbgestaltung durch neue
perlmuttähnliche Oberflächen zu einem herausragenden Werk erzgebirgischer
Figurenbildnerei.
PEWO, Neuhausen; Räuchermannserie "Nab'l Gunge"; Gestalter: Peter Wolf und Andreas H. Fleischer
Die Räuchermannserie zeichnet sich durch liebenswerte Detailgestaltung und
spielerische Kombination der Figurenbestückung sowie durch eine facettenreiche
und harmonische Farbgestaltung aus. Diese Liebenswürdigkeit der Serie wird
durch die erzgebirgische Namensgebung noch unterstrichen. Aufgrund ihrer
Gestaltung und der Figurengröße sowie der hervorragenden handwerklichen Verarbeitung
sind die Räuchermänner der Serie "Nab'l Gunge" auch als ganzjährige
Dekorationen nutzbar.
Preis für hervorragende Traditionspflege
KWO Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau GmbH; Rauch mann serie "Die Bärtigen" / "Die Buckligen"; Gestalter: Ilka Otte( ? ) und Gerd Kaden
Die 1978 entwickelte Rauchmannserie stellte eine einzigartige
gestalterische Innovation auf dem Gebiet der Erzgebirgischen Räuchermänner® dar.
Durch die seriell optimierte Gestaltung war es möglich mit fast gleichen
Formteilen eine Vielzahl von markanten Typen als Räuchermänner darzustellen.
Dies spiegelt sich im einzigartigen Erfolg dieser Serie - so wurden seit 1993
über eine Million Räuchermänner hergestellt (vorherige Stückzahlen liegen nicht
mehr vor)- wieder. Auch heute werden noch jährlich ca. 15.000 Räuchermänner der
Serie darunter unverändert die fünf Urtypen - produziert. Die gestalterische
Innovation dieser Räuchermannserie ist auch der wesentliche Grund, dass 2004
erstmalig seit den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder für ein
Erzeugnis der Erzgebirgischen Volkskunst® der Urheberrechtsanspruch gerichtlich
zuerkannt wurde.
Preis der Erzgebirgssparkasse
Volkskunstwerkstatt Torsten Unger, Steinberg; Hängepyramide "Lignulum Candala"; Gestalter: Torsten Unger
Die Neugestaltung einer traditionellen Deckenpyramide
besticht durch futuristische Akzente, welche aus den handgedrechselten
Massivholzteilen mit samtweicher Oberfläche sowie den Edelstahldraht entstehen.
Durch die farbliche Austauschbarkeit aller Figuren passt die Hängepyramide auch
in unterschiedliche moderne Wohnambiente.
Publikumspreis der Leser der "Freien Presse"
Seiffener Volkskunst eG, S-Pyramide; Gestalter Sven Reichel
Von insgesamt 1689 Leser der Freien Presse, dies sich an der Preisvergabe
beteiligten, entschieden sich 309 für
die S-Pyramide der Seiffener Volkskunst eG.
Preis des Landrates des Erzgebirgskreises
Holzbildhauermeister Hartmut Rademann, Schwarzenberg
"Das Erzgebirge ist noch immer fündig und von alters her wartet auch hier das Holz auf Männer, die verstehen, ihm die Sprache zu geben - mit diesem gewachsenem Material als KUNST-WERK um zu gehen. Die Schnitzarbeiten von Hartmut Rademann sind es." Diese
Einschätzung des renommierten Holzkunstschaffenden Prof. Hans Brockhage im Jahr
2001 soll am Anfang der Laudatio für den Schwarzenberger Holzbildhauermeister
Hartmut Rademann stehen. Der Sonderpreis des Landrates 2016 würdigt die
Verdienste von Hartmut Rademann, insbesondere sein jahreslanges Engagement in
der künstlerischen Nachwuchsarbeit. Hartmut
Rademann ist mittlerweile nicht nur Schnitzer im herkömmlichen Sinne, sondern
er ist Holzgestalter, Jugendförderer,
Ideengeber und Gewerbetreibender, der in seinem Geschäft auch Produkte anderer
erzgebirgischer Holzbildhauer verkauft und in seiner "Galerie Rademann" Künstlern
einen Raum für Ausstellungen bietet. Er bereichert mit seiner gesamten
Persönlichkeit damit nicht nur die Stadt Schwarzenberg, sondern auch die
Erzgebirgsregion. Seine
Mitwirkung an Internationalen Kunstsymposien, z. B. in Malaysia, China und Korea,
trägt u. a. dazu bei, das Image des
Erzgebirges und dessen traditionelle Holzgestaltung über die Grenzen hinaus zu
tragen. Mit seiner Teilnahme an Holzgestaltersymposien im Erzgebirge, z. B. in
Aue, bereichert er die Orte mit seinen Exponaten, die nach Fertigstellung der
Ortsbildgestaltung dienen. Hartmut
Rademann ist seit dem Jahr 1993 in der Volkskunstschule des heutigen
Erzgebirgskreises als Kursleiter im Genre "Schnitzen" tätig. In diesem
Zusammenhang ist es ihm gelungen, den Kindern und Jugendlichen Kenntnisse in der freien Schnitzerei zu
vermitteln sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten für deren Umsetzung. Die
Teilnehmer an den Kursen erhalten keine Vorgaben was sie schnitzen sollen,
sondern werden befähigt, selbständig, von der Skizze bis hin zur fertigen
Arbeit, unter seiner Anleitung, eigene
Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Zudem
betreut er seit dem Jahr 2003 die Kurse während des von der Volkskunstschule
angebotenen "Schnitzurlaub im Erzgebirge", zu dem stetig wachsende
Buchungszahlen zu verzeichnen sind. Seit dem
Jahr 2004 ist der kul(T)our-Betrieb des Erzgebirgskreises Veranstalter des
Kinder- und Jugendkunstsymposiums. Jährlich arbeiten die Teilnehmer nach einem
speziellen Thema, das gemeinsam zwischen den Jugendlichen, den fachlichen
Betreuern und der Projektleitung gefunden wird. Im Jahr 2004 gab es lediglich
Teilnehmer im Bereich Holzgestaltung. Aufgrund steigender Resonanz wurde das Angebot inzwischen um die Bereiche
Spitzenklöppeln, Malerei und Grafik, Filzen und Pappmaschee erweitert. Hartmut
Rademann arbeitet seit 2004 als einer der
fachlichen und künstlerischen Mentoren am Kinder- und
Jugendkunstsymposium. Im Bereich Holzgestaltung gibt er den Teilnehmern Unterstützung
bei der thematischen Umsetzung entsprechend der eingereichten Ideen. Er
bereichert mit seinem eigenen Können und der erfolgreichen Arbeit sowie dem
vertrauensvollen Umgang mit Kindern und
Jugendlichen die Ergebnisse des Symposiums. Die
ergebnisorientierte Arbeit Rademanns in den Kursen der Volkskunstschule und der
dort vermittelten Kenntnisse, der Ausprägung von Fertigkeiten und Fähigkeiten
bildeten die Basis für die sehr guten Ergebnisse zum Kinder- und
Jugendkunstsymposium im Bereich Holzgestaltung.
Sonderpreis für das Lebenswerk
Holzgestalter und ehemaliger Hochschullehrer in Schneeberg Dieter Groh (86), Kirchberg
Der
Holzgestalter Dieter Groh wurde 1930 im westerzgebirgischen Burkersdorf
geboren. Es war die farbenfrohe Welt der traditionellen Leuchterfiguren, die
ihn frühzeitig gefangen nahm und nie mehr loslassen sollte. Obwohl er
bald schon als gefragter Holzrestaurator galt, wurde für Dieter Groh erst das
eigene Nachempfinden von Althergebrachtem in Verantwortung gegenüber den
historisch gewachsenen Formen zum eigentlichen beruflichen Erlebnis. So widmet
er sich seitdem ganz bewusst den aus dem 19. Jahrhundert überkommenen Techniken
und drechselt, schnitzt, modelliert mit Brotteig. Mehr als zwei Jahrzehnte
wirkte Dieter Groh an der Schneeberger »Fachschule für Angewandte Kunst«. War
es doch sein Wunsch, all den Generationen von Studenten etwas vom Geheimnis der
»Formen aus der Tradition des Erzgebirges«, wie es im Vorlesungskatalog hieß,
nahezubringen. Seine
Arbeiten haben Erwähnung gefunden in den Bibliografien zur sächsischen
Volkskunst oder lassen sich in deren Museen betrachten. Ausstellungen im In-
und Ausland haben seinen Namen bekannt gemacht. Von all
seinen Miniaturen sei ihm die Geschichte von Adam und Eva und vom Apfel, einem
in Seiffener Manier geschaffenen Paradiesgarten, besonders ans Herz gewachsen.
Von seiner »Sehnsucht nach dem Paradies« ist in der Figurenwelt des Dieter Groh
manches zu entdecken. (Quelle: Gottwald Klinger, 2010)
Preisträger "Tradition & Form 2015"
Im zwanzigsten Jahr des Bestehens der Auszeichnung "Tradition & Form", welche wieder vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und der Tageszeitung "Freie Presse" vergeben wurde, gab es einige Neuerungen. Die Hauptpreise wurden erstmalig in einem zweistufigen Verfahren vergeben. In der ersten Stufe erfolgte eine Nominierung durch die Jury und in einer zweiten Stufe nahm jedes Jurymitglied individuell eine Bewertung der nominierten Erzeugnisse nach einheitlichen Kriterien für die Hauptpreise vor. Im Ergebnis aller Bewertungen wurden die Hauptpreise vergeben. In gleicher Weise wurde auch der "Preis für hervorragende Traditionspflege" vergeben, wozu in diesem Jahr erstmalig die Möglichkeit bestand, sich mit Exponaten, welche mindestens 30 Jahre Marktrelevanz im Bereich der Erzgebirgischen Holzkunst haben, direkt zu bewerben. In diesem Jahr bewarben sich 14 Firmen mit 15 Erzeugnissen für die Hauptpreise, wovon 12 Exponate durch die Jury nominiert wurden. Die aus 12 Personen bestehende Jury unter dem erstmaligen Vorsitz von Reinhard Friedemann vergab die maximal drei möglichen Hauptpreise und zwei Sonderpreise. Außerdem wurde je ein Preis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V., der Erzgebirgssparkasse und des Landrates des Erzgebirgskreises vergeben. Auch in diesem Jahr wählten die Leser der Zeitung "Freie Presse" ein Exponat für einen Publikumspreis aus. Um den "Preis für hervorragende Traditionspflege" bewarben sich vier Firmen mit je einem Erzeugnis. Die Jury nominierte drei Exponate und vergab - gemäß Auszeichnungssatzung - einen Preis. Die ausgezeichneten Erzeugnisse werden erstmalig zur Leipziger Messe Cadeaux vom 5. bis 7.9.2015 in der Präsentation Erzgebirge der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Preisübergabe ist für den Abend des 16. Oktobers 2015 in der Erzgebirgssparkasse in Annaberg-Buchholz vorgesehen.
Hauptpreise:
Näumanns - Galerie für Holzkunst & Design, Seiffen; Figurenensemble "kavex" mit Bäumen und Schafen; Gestalter: Andreas H. Fleischer
Vom traditionellen Bohren von Holzrohren inspiriert, werden die aufgesägten Rohrsegmente zu mantelartigen Grundkörpern, welche die Form des neuen modern-zeitlosen Figurenensembles "kavex" prägen. Klare Drehformen strukturieren die einzelnen Figuren und werden zu Köpfen und Händen, welche zugleich beweglich sind. Das verwendete feine Ahornholz und die weiße Lackierung setzen in Verbindung mit Metall glänzende Akzente, welche der Krippe ein anmutiges und elegantes Lichtspiel gibt. Hervorhebenswert ist, wie es den bereits mehrfach ausgezeichneten Holzgestalter Andreas Fleischer mit dem Figurenensemble "kavex" im sehr vielfältigen Krippensortiment gelingt, wieder neue Akzente zu setzen.
Horatzscheck Kunsthandwerk, Thermalbad Wiesenbad; Pyramidenleuchter "Harmonie"; Gestalter: Gunnar Horatzscheck
Die als reine Kegelform gestalteten Pyramidenleuchter, verkörpern eine neue Abstraktionsform bei den Erzgebirgischen Pyramiden. Herausgearbeiteten Strukturen auf der Kegeloberfläche und sich in unterschiedliche Richtung drehende Edelstahlflügelräder ermöglichen eine Vielfalt, welche die Strenge Grundform teilweise wieder auflösen. Ergänzende Schieferplatten regen zur Gestaltung einer Pyramidenlandschaft an. Mit diesen modern gestalteten Pyramidenleuchtern setzt Gunnar Horatzscheck in seiner bisher vorwiegend traditionell geprägten Figurenpalette neue und interessante Akzente für seine Werkstatt.
CULTFORM-Design, Glauchau / Holzdrechslerei Günther Spiegelhauer, Hallbach; "die STEREOTYPEN / die ARMLEUCHTER"; Gestalterin: Kathleen Scheurer
Erneut gelingt es der Gestalterin Kathleen Scheurer auf Basis einzelner geometrischer Grundformen eine Serie von vielseitig kombinierbaren minimalistischen Figuren zu gestalten, welche durch den Austausch des Oberteils auch Figuren wie Bergmann und Engel aus dem Bereich der Erzgebirgischen Holzkunst ermöglichen. So wird aus einem STEREOTYPEN ein ARMLEUCHTER. Angenehme Haptik und handwerkliche Qualität sowie einen spielerischen Reiz, aufgrund der Kombinierbarkeit, zeichnen die Figuren aus. Hervorhebenswert ist auch der dekorative Holzkasten, in dem das Figurenset angeboten werden kann.
Publikumspreis der Leser der "Freien Presse" Drechslerei Kuhnert GmbH, Steinberg / OT Rothenkirchen; Figurenserie "Räucherschnecken"; Gestalterin: Simone Küffner
Bereits zum zweiten Mal erhält die Drechslerei Kuhnert GmbH den Publikumspreis. In diesem Jahr entschieden sich 549 von 2.231 Teilnehmern für die "Räucherschnecken".
Preis für hervorragende Traditionspflege - Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz GmbH RuT, Räuchermann "Weihnachtsmann - 15 cm"
Seit 1984 wird der Räuchermann "Weihnachtsmann -15 cm" am gleichen Ort unverändert hergestellt und ist mit seinem zeitlosen aber trotzdem unverwechselbaren Design sowie seiner aufwendigen Bemalung, welche auch heute wie vor 30 Jahren ausschließlich in Handarbeit erfolgt, zu einem Erkennungszeichen der heutigen Erzgebirgischen Holzkunst Gahlenz GmbH geworden. So ist er sowohl die Basisfigur einer ganzen Räuchermannserie mit einer Vielzahl von verschiedenen Räuchermanntypen als auch die Grundfigur für verschiedene Größen von 10 bis 220 cm, was einmalig in der Branche ist.
Preis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. - Freilichtmuseum des Erzgebirgischen Spielzeugmuseums Seiffen
Das Freilichtmuseum Seiffen dient der Bewahrung von historischen Gebäuden, zur Darstellung der Lebensbedingungen in vergangenen Zeiten im Spielzeugwinkel sowie die Fortführung traditioneller Fertigungsverfahren wie das Reifendrehen. Somit ist das Museum ein lebendiger Magnet für Freunde des Erzgebirges und der Erzgebirgischen Volkskunst. Durch hervorragende Präsentation der Gebäude, der Darstellung alter Fertigungstechniken und des dörflichen Lebens sowie der Herstellung von Seiffener Reifenvieh® im alten Drehwerk wird die hohe handwerkliche Wertigkeit der erzgebirgischen Erzeugnisse sichtbar gemacht. Das Freilichtmuseum Seiffen dient der Traditionspflege der Erzgebirgischen Volkskunst®, ist Brückenbauer vom Gestern ins Heute und unterstützt somit den Bekanntheitsgrad der erzgebirgischen Holzkunsterzeugnisse.
Preis der Erzgebirgssparkasse - Holzbildhauer Jesko Lange
Herr Jesko Lange (geb. 1971) ist gelernter Bildhauer und arbeitet als Holzbildhauer und Figurenschnitzer in Zschorlau. Als Mitbegründer der Künstlergruppe "exponArt" nahm er an verschiedenen Ausstellungen und Bildhauersymposien in Berlin, Potsdam, Köln, Chemnitz, Annaberg, Lichtenstein, Zinnowitz und Aue teil. Er ist seit 2004 Vorstandsmitglied der Sächsischen Holzbildhauerinnung und seit 2007 Mitglied im kulturellen Beirat der Stadthalle Chemnitz. Neben modernen und zeitgenössischen Werken hat sich Herr Lange insbesondere auf Portraitdarstellungen, erzgebirgische-, bergmännische- und sakrale Skulpturen spezialisiert, die er auch individuell nach Kundenwunsch anfertigt. Insbesondere die erzgebirgstypische und bergmännische Tradition bestimmt die Gestaltung seiner Werke. Überregional bekannt wurde er durch seine Mitwirkung am "Annaberger Krippenweg". Mit seiner bisherigen Arbeit hat sich Herr Lange maßgeblich an der Förderung der erzgebirgischen Tradition im holzgestalterischen Bereich verdient gemacht.
Preis des Landrates des Erzgebirgskreises - Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V.; "Picus-Pyramide" mit Zubehör; Gestalter: Andreas H. Fleischer
Die überaus gelungene vielfältige Produktpalette des "Picus", dem Markenzeichen des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V, wurde durch die "Picus-Pyramide" komplettiert. Das entspricht dem Trend des Marktes, Sammler- bzw. Liebhaberstücke, gekonnt in Szene zu setzen. Dem Landrat des Erzgebirgskreises dient der Picus in seinem verschiedenartigen Design seit vielen Jahren als Repräsentationsgeschenk. So ist der Picus in limitierter Auflage auch zum Maskottchen des Musikfestes Erzgebirge geworden. Die Wirkung des Maskottchens mit seinem erzgebirgischen Charme fördert beim Überreichen an die internationalen Künstler von Weltrang stets den berühmten Aha-Effekt - Freude und Bewunderung für die erzgebirgische Holzkunst zutage. Mit der "Picus-Pyramide" setzt der Verband sein gelungenes Marketingkonzept fort.
Sonderpreis zum 100 jährigen Firmenjubiläum Wendt & Kühn KG, Grünhainichen
Als vor genau 100 Jahren das Familienunternehmen Wendt & Kühn in Grünhainichen von Grete Wendt und Grete Kühn, welche beide gemeinsam an der Königlich-Sächsischen Kunstgewerbeschule in Dresden studiert hatten, gegründet wurde, war wohl noch nicht abzusehen, in welch` einzigartiger Weise die Erzeugnisse der Firma die Entwicklung der Erzgebirgischen Volkskunst in der Zukunft prägen werden. Beispielhaft wird dies an den Engeln mit den grünen Flügeln und den elf weißen Punkten deutlich. Das 1923 von Grete Wendt entworfene Figurenensemble gewann 1937 auf der Pariser Weltausstellung eine Goldmedaille und einen Grand Prix. Damit gelang erstmals einer Erzeugnisgruppe der Erzgebirgischen Volkskunst internationale Beachtung, von der bis heute Unternehmen der Branche profitieren. Von Beginn an erweisen sich höchste Ansprüche an die Fertigungsqualität, konsequente Sortimentspflege und in jeder Gesellschaftsform zielgerichtete Vertriebs- und Marketingkonzepte nicht nur als zeitgemäß, sondern vor allem als zukunftsfähig.
Sonderpreis für hervorragendes Engagement bei der Erzeugnisentwicklung Erzgebirgische Volkskunst Knuth Neuber, Seiffen; Jahreszeitenbaum "Frühlingserwachen"; Gestalter: Michael Ramm
Der Jahreszeitenbaum "Frühlingserwachen" steht beispielhaft für die Erzeugnisentwicklung des Seiffener Familienunternehmens, welches 1892 gegründet wurde und derzeit in fünfter Generation von Knuth Neuber geführt wird. In den letzten Jahren gelang es der Firma immer wieder Akzente mit Neuentwicklungen in verschiedenen traditionellen Bereichen der Erzgebirgischen Holzkunst zu setzen. So wurde vor einigen Jahren mit dem Schwibbogen "Erzgebirge" erstmalig das traditionelle Schwarzenberger Motiv komplett einheitlich mit vollplastischen Figuren dargestellt. In Zusammenarbeit mit dem Holzgestalter Michael Ramm gelang es mit dem Jahreszeitenbaum das herkömmliche Flügelrad der Pyramide optisch aufzulösen und einen Laubbaum zu assoziieren. Es ermöglicht der Pyramide auch eine jahreszeitlich unabhängige Bestückung mit wechselbaren Miniaturen und verkörpert eine neue Qualität der Pyramidengestaltung.
Preisträger "Tradition & Form 2014"
Zum zwanzigsten Mal wurde vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und der Tageszeitung "Freie Presse" die Auszeichnung "Tradition & Form" vergeben. In diesem Jahr beteiligten sich 19 Firmen mit 21 Erzeugnissen daran. Die aus 10 Personen bestehende Jury unter dem Vorsitz von Helfried Dietel vergab drei Hauptpreise und zwei Sonderpreise für Firmenjubiläen. Außerdem wurde je ein Sonderpreis der Erzgebirgssparkasse und des Landrates des Erzgebirgskreises vergeben. Auch in diesem Jahr wählten die Leser der Zeitung "Freie Presse" ein Exponat für einen Publikumspreis aus. Die ausgezeichneten Erzeugnisse werden erstmalig zur Leipziger Messe Cadeaux vom 6. bis 8.9.2014 in der Präsentation Erzgebirge der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Übergabe der Preise findet am Freitag, dem 17. Oktober 2014, um 17 Uhr im Landratsamt des Erzgebirgskreises in Annaberg-Buchholz statt. Dort werden die ausgezeichneten Erzeugnisse auch im Anschluss an die Preisübergabe im Foyer ausgestellt.
Hauptpreise
Erzgebirgische Volkskunst Wolfgang Braun, Deutschneudorf; Serie "Drehkasteln" mit Display; Gestalter: Elisabeth und Wolfgang Braun
Mit den fünf verschiedenen Motiven der "Drehkasteln" werden die Miniaturen der Werkstatt in einer vollkommen neuen Umgebung gestellt und mit dem Drehkästchen- Prinzip sowohl eine neue Präsentations- als auch eine neue Transport- und Aufbewahrungsmöglichkeit geschaffen. Ergänzt wird dies durch ein passendes Display, welches eine optimale Präsentation der "Drehkasteln" insbesondere im Fachhandel ermöglicht. Sowohl die "Drehkasteln" als auch das Display widerspiegeln neben der gestalterischen auch die hohe handwerkliche Qualität der bereits mehrfach ausgezeichneten Deutschneudorfer Werkstatt von Wolfgang Braun.
Walter Werner Kunsthandwerk e. K, Inh. Siegfried Werner, Seiffen; "Das große Abendmahl" - 13 Figuren; Gestalter: Siegfried Werner
Mit den Figuren des Abendmahles liegt eine hervorragende Weiterentwicklung der Werner-Figuren in Verbindung mit einer erstmaligen Darstellung des Abendmahls in der Seiffener Volkskunst® vor. Bemerkenswert ist, wie es Siegfried Werner gelang, aus einem einheitlichen Grundkörper durch eine Vielzahl von Details das Motiv und Jesus mit seinen zwölf Jüngern sofort erkennbar zu machen. Aufgrund ihrer stehenden Stellung sind die Figuren des Abendmahls in verschiedener Weise kombinierbar und geeignet auch andere biblische Motive in Verbindung mit anderen Figuren darzustellen. Siegfried Werner setzt mit seinen "Großen Abendmahl" die herausragenden Leistungen der Seiffener Werkstatt seines Vaters in würdiger Weise fort.
Kunsthandwerk Horatzscheck, Drechslermeister und Gestalter Gunnar Horatzscheck, Thermalbad Wiesenbad; Lichterbogen & Paravantkrippe; Gestalter Prof. Friedrich Saalborn ( ? )
Gunnar Horatzscheck hat mit dem Lichterbogen und der Paravantkrippe die einzigartigen aber in der Erzgebirgischen Volkskunst® eher unkonventionelle Form- und Farbgestaltung von Prof. Saalborn erstmalig in höchster Qualität in die Serienproduktion umgesetzt. Dabei ist es ihm gelungen, die filigranen, farbigen und dekorativen Eigenheiten der Figuren zu bewahren, sowie mit Lichterbogen und Paravantkrippe Erzeugnisse mit einem hohen Alleinstellungsmerkmal zu schaffen.
Publikumspreis der Leser der "Freien Presse"
Kunsthandwerk Björn Köhler, Eppendorf; Weihnachtsmanngruppe; Gestalter: Björn Köhler
258 von knapp 2.000 Lesern der Tageszeitung "Freien Presse" entschieden sich für die neuen Weihnachtsmannmotive "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten", "Familienausfahrt" und "Motorradfahrer" von Björn Köhler.
Sonderpreis der Erzgebirgssparkasse
Günter Gläser Leuchtenherstellung, Deutschneudorf; LED-Schwibbögen "Seiffen" und "Betlehem"; Gestalter: Günter Gläser und Rene Weinhold
Bei den ausgezeichneten LED-Schwibbögen mit dem Logo weigla® handelt es sich um eine neue vom klassischen Schwibbogen abweichende Form, welche die Transparenz des Plexiglas mit einem leuchtenden, farbintensiven Kanteneffekt als Gestaltungselement nutzt. Ergänzt wird dies durch einen 3D-Effekt, welcher sich aus verschiedenen Lagen von lasergravierten Sperrholz ergibt. Mit der Auszeichnung würdigt die Erzgebirgsparkasse insbesondere die Verbindung von klassischen erzgebirgischen Schwibbögenmotiven mit modernen Materialien und Gestaltungen.
Sonderpreis des Landrates des Erzgebirgskreises
Marlen Tröger Holzkunst - Handwerk, Röhrsdorf; "Handkrippe"; Gestaltung: Marlen Tröger
Mit der Handkrippe hat Marlen Tröger ein serienmäßig hergestelltes Kleinkunstwerk mit hoher emotionaler Wirkung geschaffen, welches sich durch eine auf das Wesentliche reduzierte Formensprache im Krippenmotiv, durch eine einzigartige Haptik sowie durch eine hervorragende handwerkliche Verarbeitung auszeichnet. Anspruchsvoll gestaltete Produkt- und Firmenunterlagen ergänzen den hochwertigen Gesamteindruck. Mit dem Sonderpreis würdigt der Landrat des Erzgebirgskreises auch die konsequente berufliche Entwicklung von Marlen Tröger von der Ausbildung zum Holzspielzeugmacher bei der Wendt & Kühn KG und an der Holzspielzeugmacher- und Drechslerschule Seiffen des Erzgebirgskreises über die Meisterausbildung in diesem Beruf bis zu dem vor zwei Jahren aufgenommenen Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg als Holzgestalterin.
Sonderpreis für 100 jähriges Firmenjubiläum
Firma Spielwarenmacher Günther, Seiffen
Die 1914 von Rudolf Frohs dem Urgroßvater des heutigen Firmeninhabers Tino Günther gegründete Seiffener Werkstatt steht beispielhaft für die generationsübergreifende Entwicklung eines Seiffener Handwerksbetriebs.Hervorhebenswert ist, dass die Firma sich über ihre unmittelbare Produktion und Verkauf hinaus in den letzten Jahrzehnten auch für die Interessen der Gesamtbranche einsetzte. So war sie u. a. maßgeblich mit daran beteiligt, dass der Beruf des Holzspielzeugmachers 1996 als bundesweiter Ausbildungsberuf anerkannt wurde und unterstützte in den Folgejahren auf verschiedene Weise die Verbundausbildung Holzspielzeugmacher.
Sonderpreis zum 25 jährigen Firmenjubiläum
Günter Reichel, Pobershau
Die Werkstatt von Günter Reichel bestimmte in den zurückliegenden 25 Jahren maßgeblich die moderne Figurenbildnerei im Erzgebirge mit. Bereits 1995 war sie mit den Knobelfiguren eine der ersten Preisträger der Auszeichnung "Tradition & Form", und erhielt seitdem die Auszeichnung insgesamt viermal. Das Markenzeichen der Firma sind seit 1997 die Schutzengel, welche aus der seit dem gleichen Jahr bestehenden Zusammenarbeit mit dem Holzgestalter Andreas Fleischer entstanden und 1998 ebenfalls ausgezeichnet wurden. Weitere bekannte und ausgezeichnete Serien der Pobershauer Werkstatt sind die Glücksbärchen und die Hosen-Hasen. Neben höchster gestalterischer und handwerklicher Qualität zeichnet die Firma von Günter Reichel auch eine konsequente Umsetzung eines firmenspezifischen corporate identity aus, wie es im Bereich der Erzgebirgischen Holzkunst® beispielhaft ist. Als langjähriges Vorstandsmitglied im Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller brachte sich Günter Reichel auch intensiv in die Weiterentwicklung der Branche und insbesondere des Fachhandelsringes Erzgebirgische Volkskunst mit ein.
Olbernhau, den 5.8.2014
Preisträger "Tradition & Form 2013"
Zum neunzehnten Mal wurde vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und mit der Zeitung "Freie Presse" die Auszeichnung "Tradition & Form" vergeben. In diesem Jahr beteiligten sich 21 Firmen mit 21 Erzeugnissen. Die aus 12 Personen bestehende Jury unter dem Vorsitz von Helfried Dietel vergab drei Hauptpreise und einen weiteren Hauptpreis "Für hervorragende Traditionspflege". Außerdem wurden Sonderpreise der Erzgebirgssparkasse und des Landrates des Erzgebirgskreises sowie zwei weitere Sonderpreise für das Lebenswerk bzw. für ein Jubiläum vergeben. Auch in diesem Jahr haben die Leser der Zeitung "Freie Presse" ein Exponat für einen Publikumspreis ausgewählt. Die ausgezeichneten Erzeugnisse werden zur Leipziger Messe Cadeaux vom 14. bis 16.9.2013 in der Präsentation Erzgebirge erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Übergabe der Preise findet am Sonnabend, den 21.Oktober 2013, um 16 Uhr im Olbernhauer TIVOLI statt.
Hauptpreise
Erzgebirgische Holzspielwaren Ebert GmbH, Olbernhau / OT Blumenau; Serie "dasNikolaushaus", Gestalterin: Kathleen Scheurer
Die Serie "dasNikolaushaus" besteht aus einer Vielzahl von hölzernen Häusern, welche auf einer einzigen Urform des Hauses beruhen. Obwohl das Design auf das Wesentliche reduziert wurde, ergibt sich aus den unterschiedlichen Größen, der Farbenvielfalt und den verschiedenem Ausführungen - dasRäucherhaus, dasKerzenhaus, dasGewächshaus - ein großer Variantenreichtum. Natürliches Material, handwerkliche Qualität und traditionelle Formensprache verbinden sich mit moderner minimalistischer Linienführung.
Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz GmbH RuT; Rauchfiguren "Finanzprüfer" und "Finanzprüferin"
Mittels satirischer Überhöhung wurden aus aktuellen Anlass zwei Rauchfiguren gestaltet, welche auf einfache gedrechselte Formen beruhen. Durch ihre sorgfältige Bemalung in Verbindung mit Applikationen besitzen diese Figuren einen hohen Wiederkennungswert. Technologisch bemerkenswert ist das "Dampf-Ablassen" unter den Armen, welchen diesen Figuren einen zusätzlichen Reiz geben und die satirische Aussage unterstützen.
Dregeno Seiffen eG; "Dregeno Wichtel Edition 2013", Gestalter Karl-Heinz Pinkert
Mit den (Räucher-)Wichteln liegt ein neues Gestaltungsprinzip einer Räuchermanns vor, welches auf einem zweifach geschnittenen Kegel beruht. Trotz dieser einfachen geometrischen Grundform gelingt es durch Armhaltung und Zubehör sehr unterschiedliche unverwechselbare und witzige Typen zu gestalten. Mit dem in den Namen "Alex", "Andy" und "Arne" dargestellten Stabreim wird der humoristische Charakter der Wichtel noch unterstrichen. Als Ergänzung der Wichteledition schlägt der "Lichter-Klaus" mit den "Lumix-Kerzen" die Brücke zwischen traditionellen Kunsthandwerk und moderner Technologie.
Preis für ausgezeichnete Traditionspflege
Drechslerei Stephani, Inh. Heiner Stephani, Olbernhau
Obwohl die Werkstatt erst 1981 durch Peter Stephani, den Vater des heutigen Inhabers, gegründet wurde reicht die Tradition weiter zurück. Als Angestellter der damaligen Hodrewa Rothenthal entwickelte Peter Stephani vor über 50 Jahren die Räuchermannserie Wichtel, welche zunächst in der Hodrewa und ab 1981 bis heute in den Farben blau, rot und grün in der eigenen Werkstatt produziert wird. Die Wichtel von Peter Stephanie sind ein Beispiel für eine Räuchermannserie, welche über viele Jahrzehnte das Bild des Erzgebirgischen Räuchermanns mit geprägt hat.
Mit dem traditionellen Schwebengel, griff Heiner Stephani 2002 eine klassische Figurenserie, welche insbesondere im 19. Jahrhundert im Erzgebirge weit verbreitet war, wieder auf und gestaltete diese nach alten Vorlagen neu. Heute ist er einer der wenigen Handwerker im Erzgebirge, der dafür sorgt, dass die Schwebengel nicht nur im Museum zu bestaunen sind, sondern auch in den Wohnstuben deutschlandweit ihr Kerzenlicht verbreiten.
Neben den Erzeugnissen der Drechslerei Stephani widerspiegelt sich die Traditionspflege dieser Werkstatt auch in der Bewahrung einer speziellen Handdrechseltechnik. Heiner Stephani ist einer der wenigen Drechsler, welcher noch die Technik des "Linksdrehen" beherrscht und auch regelmäßig auf seiner Linksdrehbank vorführt. Diese spezielle Handdrechseltechnik war bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts im mittleren Erzgebirge weit verbreitet und kam insbesondere dann zum Einsatz, wenn es darum ging, eine größere Stückzahl gleicher Teile zu drechseln.
Publikumspreis der Leser der "Freien Presse"
Hobler - Figuren mit Herz, Grünhainichen; Schneemannserie "Fritz & Otto"; Gestalter Dirk Hobler und Romy Hobler-Kirsch
428 von über 2.500 Lesern der Freien Presse entschieden sich für die Schneemänner "Fritz & Otto".
Sonderpreis der Erzgebirgssparkasse
Luma Licht & Bewegung, Kristina Richter, Chemnitz; "Luma- Pyramiden"
Ausgehend von bekannten Pyramiden mit einem rechteckigen Leistengestell entwickelte Kristina Richter eine vollkommen neue, moderne Pyramidenserie, welche sich insbesondere durch eine einzigartige Widerspiegelung des Lichtreflexes in einem hängenden Edelstahlgitter auszeichnet. Dabei musste auch eine neue Aufhängung für das Lichtspiel entwickelt werden. Unterschiedliche Hölzer für das Gestell sowie verschiedene Oberflächen für die metallenen Flügelräder ermöglichen eine große Vielfalt. Die moderne Pyramidenserie Luma-Pyramiden ist aufgrund ihres modernen Designs auch geeignet ein Publikum anzusprechen, welches bisher noch keinen direkten Bezug zur Erzgebirgischen Volkskunst® hatte.
Sonderpreis des Landrates des Erzgebirgskreises
Holzgestalter Diplom-Designer Andreas H. Fleischer; Witzschdorf
Diplom-Designer Andreas H. Fleischer erhält den Sonderpreis des Landrates 2013 für seine herausragende Gestaltung und Umsetzung moderner Figurenbildnerei in der Erzgebirgischen Volkskunst®.
Der 1953 geborene Holzgestallter widmete sich nach seinen Abschluss seines Studiums an der Hochschule für Kunst und Design in Halle Burg/Giebichstein 1980 zunächst vor allem der Gestaltung von Spielmitteln und Spielplätzen sowie von Holzskulpturen. Seit Ende der 90-gerJahre arbeitet Andreas H. Fleischer als Freischaffender Holzgestalter in Witzschdorf.
Mit der Auslobung des Preises "Tradition & Form" 1995 ist er in dessen Jury tätig und hat in dieser Eigenschaft maßgeblich die Entwicklung der Erzgebirgischen Volkskunst® mitgeprägt. Seit dieser Zeit besteht auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V.. Dabei unterstütze er insbesondere die Ausbildung zum Holzspielzeugmacher und entwickelte für diese das Sortiment der Lehrproduktion, welches 2002 mit einem Preis "Tradition & Form" ausgezeichnet wurde. Auch entwickelte er das "Verbandsmaskottchen" Picus, welches sich seit 2007 als Sammlerfigur und als Räuchermann großer Beliebtheit erfreut. Es steht als ein Beispiel sowohl für die moderne Figurenbildnerei des Erzgebirges sowie als auch als Botschafter für die gesamte Erzgebirgische Volkskunst®. Dazu trägt auch bei, dass diese Figur in modifizierter Form seit 2010 das Maskottchen des "Musikfestes Erzgebirge" ist. Das Design der vom Verband mit Förderung des Freistaates Sachsen in den Jahren 2007 bis 2010 durchgeführte Image- und Marketingkampagne "Die Kunst zum Leben." wurde ebenfalls von Andreas H. Fleischer mit gestaltet.
Seit 1994 hat die Zusammenarbeit von Andreas Fleischer mit der Werkstatt von Günter Reichel in Pobershau wesentlich das moderne Erscheinungsbild dieser Werkstatt geprägt. Daraus gingen auch zahlreiche ausgezeichnete Erzeugnisse hervor. So erhielten Preise für Tradition & Form u. a. "Die kleinen Schutzengel" 1998, die "Glücksbärchen" 2005 und die "Hosen- Hasen" 2012.
Neben Gestaltungen aus der eigenen Werkstatt wie die "Schwebengel 100-1", welche 2011 ausgezeichnet wurden, ist Andreas H. Fleischer auch seit einigen Jahren für die KWO Kunstgewerbe-Werkstätten GmbH Olbernhau als Gestalter tätig. Die daraus entstandene Räuchermännchenserie "Kleine Kerle" wurde 2011 mit der Auszeichnung Tradition & Form gewürdigt.
Designer Andreas H. Fleischer setzt gegenwärtig mit der Umsetzung des Auftrages Kunst am Bau - moderne figürliche Holzkunst im Foyer/Atrium im Verwaltungsneubau des Landratsamtes des Erzgebirgskreises in Annaberg-Buchholz - sein erfolgreiches Schaffen fort. Durch hängende bzw. stehende figürliche Elemente, die stilisiert u. a. Engel und Bergmann verkörpern, geht erzgebirgische Holzkunst eine gelungene Symbiose mit dem neuen Baukörper ein und lässt Tradition und Brauchtum der Region für den Betrachter in eigner Art sichtbar werden. Ergänzt wird dies durch ein bewegliches Wandrelief, in welchem Höhenzüge des Erzgebirgskammes durch Herausarbeiten der Holzstruktur besonders zur Geltung kommen.
Zusammenfassen kann man zum Wirken von Andreas H. Fleischer sagen, dass seine Erzeugnisse durch Kreativität und Ideenreichtum Perfektionalität erlangen. Formale und technische Eigenständigkeit, meisterliche Umsetzung gepaart mit einer besonderen Witzigkeit prägen diese. Andreas H. Fleischer verkörpert mit seinem Schaffen ausdrucksstark die Entwicklung von traditioneller Holzkunst hin zu moderner Gestaltung, jedoch immer unter dem Blickwinkel stehend, die Einzigartigkeit Erzgebirgischer Volkskunst® zu bewahren.
Sonderpreis für das Lebenswerk
Helfried Dietel, Seiffen
Mit Helfried Dietel wird anlässlich seines Ausscheidens als Geschäftsführer der Dregeno Seiffen eG ein Persönlichkeit mit einem Sonderpreis für das Lebenswerk geehrt, die wie kaum eine andere die Entwicklung der Erzgebirgischen Volkskunst® geprägt und insbesondere das genossenschaftliche Handwerkswesen in diesem Bereich in den letzten 25 Jahren entscheidend mit gestaltet hat.
Seit Beginn seiner Lehrzeit als Holzdrechsel 1963 ist Helfried Dietel, geboren 1949 in Seiffen nunmehr 50 Jahre in der Herstellung bzw. Vertrieb der Erzgebirgischer Holzkunst® tätig. Zunächst arbeitete er als Drechsler, dann als Verantwortlicher für Patent-, Muster- und Zeichenwesen und Bereichsleiter in der Richard Glässer KG in Seiffen. 1971 schloss er einen Meisterlehrgang und 1980 ein Ingenieurstudium erfolgreich ab. Bereits in den Jahren 1974/75 war er wesentlich am ersten Musterschutzprozess des Außenhandels der damaligen DDR gegen Billigimporte von mehrstöckigen Pyramiden aus Fernost in die BRD beteiligt. Von 1976 an war er Technischer Leiter und ab 1980 Produktionsleiter sowie stellvertretender Betriebsdirektor der VEB Erzgebirgische Volkskunst Seiffen. Ab 1987 war Helfried Dietel stellvertretender und ab 1990 Geschäftsführer der Dregeno Seiffen. In dieser Eigenschaft war er 1990 Mitbegründer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. und gehörte bis 2011 dem Vorstand als Stellvertretender und von 1994 bis 2004 als Vorsitzender an. Seit Stiftung der Auszeichnung Tradition & Form 1995 ist Helfried Dietel als Vorsitzender der Auszeichnungsjury tätig. Auch in diesen Funktionen nahm er wesentlichen Einfluss auf die Erzeugnisentwicklung der Erzgebirgischen Volkskunst®. Weitere ehrenamtliche Tätigkeiten im Genossenschaftswesen fallen ebenfalls in diesen Zeitraum.
Sowohl als Geschäftsführer der Dregeno oder als Vorstandsmitglied bzw. Vorsitzender des Verbandes sowie in seinen weiteren Ehrenämtern trat Helfried Dietel immer für ein Miteinander und ein gemeinsames Auftreten auf. Ein Hauptanliegen ist ihm, die traditionellen Werte des Erzgebirges zu bewahren und weiterzuentwickeln, wozu für ihn auch soziale Gerechtigkeit gehört. So konnte praktisch jeder Betrieb, der sich in unverschuldeten wirtschaftlichen Schwierigkeiten befand, auf seine Unterstützung zählen. Dieses wirtschaftliche und soziale Engagement verbunden mit einem umfangreichen fachlichen Wissen und großem Erfahrungsschatz versuchte Helfried Dietel auch an über 100 Auszubildende weiterzugeben, welche von ihm betreut wurden.
Sonderpreis anlässlich Jubiläum
Klein-Erzgebirge e. V. , Oederan
Der Verein betreibt mit 80 Jahren den wahrscheinlich ältesten Miniaturpark der Welt. Seit der Gründung im Mai 1933 besuchten über 10 Millionen dieses einzigartige Kleinod der Erzgebirgischen Volkskunst®. Der Ursprung dieser Ausstellung von Miniaturgebäuden des Erzgebirges liegt im traditionellen erzgebirgischen Heimatberg, welche erstmalig im Freien aufgestellt wurden.. Aus den Gründungsjahren sind heute noch die Wehrkirche Lauterbach, ein Wohnhaus aus Pfaffroda und das Teichwächterhaus Großhartmannsdorf im Original erhalten. Ältere Modelle, die kaputt waren, wurden durch Ersatzneubauten originalgetreu nachgefertigt, so dass der ursprüngliche Charakter des Parks bis heute erhalten ist - trotz Anpassung an neue Zeit und ständige Erweiterungen.
Neben der Traditionspflege widmen sich die ca. 50 Mitglieder in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit auch der Nachwuchsförderung. So ist die Kinder- und Jugendarbeit fester Bestandteil der Arbeit des Vereins.
Preisträger "Tradition und Form 2012"
Zum achtzehnten Mal wurde vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und mit der Zeitung "Freie Presse" die Auszeichnung "Tradition und Form" vergeben. In diesem Jahr beteiligten sich 28 Firmen mit insgesamt 30 Erzeugnissen. Die aus 12 Personen bestehende Jury unter dem Vorsitz von Helfried Dietel vergab fünf Hauptpreise. Außerdem wurden ein Sonderpreis der Erzgebirgssparkasse und ein Sonderpreis des Landrates des Erzgebirgskreises sowie zwei weitere Sonderpreise für das Lebenswerk vergeben. Auch in diesem Jahr werden die Leser der Zeitung "Freie Presse" ein Exponat für einen Publikumspreis auswählen. Dazu werden nach einer Vorauswahl durch die Jury und der "Freien Presse" 20 der eingereichten Exponate in der Zeitung und im Internet veröffentlicht. Die ausgezeichneten Erzeugnisse werden zur Leipziger Messe Cadeaux vom 1. bis 3.9.2012 in der Präsentation Erzgebirge erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Preisübergabe findet am Freitag, den 26.Oktober 2012, um 16 Uhr in der Galerie des Frohnauer Hammers in Annaberg-Buchholz statt. Dort werden die ausgezeichneten Exponate auch in einer gemeinsamen Ausstellung mit dem Verbandes Erzgebirgischer Schnitzer e. V. bis zum 3.2.2013 zu sehen sein.
Hauptpreis und Publikumspreis der Leser der "Freien Presse"
Kunsthandwerk Björn Köhler, Eppendorf; "Schlingel"; Gestalter: Björn Köhler
Die Figur des "Schlingels" wurde von Björn Köhler als Maskottchen und Preis für das gleichnamige Chemnitzer Kinderfilmfestival entwickelt und in diesem Jahr in verkleinerter Form in limitierter Serie für den Verkauf hergestellt. Auch mit dieser Figur ist es Björn Köhler wieder gelungen, ein hochwertiges und witziges Erzeugnis im Design seiner Werkstatt mit hoher Aussagekraft zu gestalten. Wie alle seine Figuren zeichnet sich auch der "Schlingel" durch eine hohe Qualität in der Verarbeitung aus. Hervorhebenswert ist auch die gelungene Umsetzung des dynamischen Erscheinungsbildes der Figur in entsprechende ausschließlich gedrechselte Körperteile. Mit 227 von insgesamt 2079 abgegebenen Stimmen wählten auch die Leser der Tageszeitung "Freien Presse" den "Schlingel" als ihren Favoriten und somit zur Auszeichnung mit dem Publikumspreis.
Hauptpreise
Günter Reichel - Werkstatt moderner Figurenbildnerei, Pobershau; "Hosen - Hasen", Gestalter: Andreas Fleischer
Mit der sechsteiligen Serie "Hosen - Hasen" ist der Werkstatt Günter Reichel und dem Gestalter Andreas Fleischer erneut eine Figurenserie gelungen, welche sich durch formale und technische Eigenständigkeit sowie durch hohe Qualität auszeichnet. Dadurch, dass alle Details plastisch/ reliefartig ausgeführt werden, sind vielfältige Haltungen und Posen möglich, welche über die derzeitig vorgestellten hinausgehen. Wie immer aus dieser Werkstatt werden die "Hosen - Hasen" mit dazu gestalteter Verpackung, Banderole, Leporellos und Präsentationshilfsmittel angeboten. Der witzige Charakter der "Hosen - Hasen" wird auch durch das konsequent verwendete Stabreimprinzip sowohl bei der Bezeichnung der Serie als auch bei den verwendeten Namen der Hasen - Herbert, Hubert, Holger, Hugo, Heiner und Helmut - unterstrichen.
Firma Karsten Braune, Pulsnitz; "Wippel Zippel", Gestalter: Karsten Braune
Die Miniaturserie charakterisiert eine aus der Drehform resultierende Beweglichkeit und zeichnet sich durch eine einfache Gestaltung aus, welche durch unterschiedliche Accessoires und verschiedene Farbgebung vielfältige Variationsmöglichkeiten gestattet. Damit hat Karsten Braune erneut ein witziges, kleines aber hochwertiges hölzernes "Mitbringsel" aus dem Erzgebirge geschaffen, welches durch ein passendes Verkaufsdisplay ergänzt wird.
Erzgebirgische Volkskunst Wolfgang Braun, Deutschneudorf; Farbige Engel sowie naturbelassene / gebeizte Engel und Bergmann aus Linde; Gestalter: Wolfgang Braun
Ausgehend von dem traditionellen Engel und Bergmann hat Wolfgang Braun mit den farbig lasierten Engeln in Regenbogenoptik neue Akzente gesetzt, welche in Verbindung und Ergänzung mit den naturbelassenen gebeizten Engel und Bergmann die klassische Schlichtheit und Aussagekraft dieser Figuren verdeutlichen. Durch die Oberflächengestaltung, welche mittels der dekorativen Verwendung von Holzblumen zusätzlich aufgewertet wird, erhalten die Engel ein eigenständiges Erscheinungsbild, welches eine Verwendung über den weihnachtlichen Lichterengel, z. B. als Tauf- oder Konfirmationsgeschenk, hinaus ermöglichen.
Volkskunstwerkstatt Torsten Unger; Steinberg; "Lignulum Arcus", Gestalter: Torsten Unger
Mit dem "Lignulum Arcus" erfolgt unter Verwendung der RGB LED-Lichttechnik eine bemerkenswerte moderne Umsetzung des traditionellen erzgebirgischen Schwibbogens, welche durch eine neu gestaltete Kurrende mit Kirche, Häusern und Bäumen komplettiert wird. Das unter der Bezeichnung "Lignulum" (lat. Holz und Licht) entwickelte Design ist geeignet, eine jüngere design- und technikorientierte Kundengruppe anzusprechen und dieser die Traditionen der Erzgebirgischen Volkskunst® weiterzugeben.
Sonderpreis der Erzgebirgssparkasse
Kleinkunst aus dem Erzgebirge Müller GmbH, Seiffen; Moderne Ganzjahrespyramide mit Vogelhochzeit; Gestalter: Michael Broßmann, Thomas Hensel, Anja Möller
Mit der Ganzjahrespyramide ist es gelungen, eine moderne, nichtweihnachtliche Pyramide in der Farb- und Formensprache der Firma in hoher gestalterischer Qualität zu entwickeln. Die Darstellung des Motivs, die Gestaltung des Pyramidenkörpers, die pastelle Farbigkeit und die Blütenform des Flügelrades verbinden sich zu einem harmonischen Gesamteindruck, der auch aufgrund des fröhlich-witzigen Ausdrucks geeignet ist, breite Kundenkreise - darunter auch jüngere - anzusprechen.
Sonderpreis des Landrates des Erzgebirgskreises
Verband Erzgebirgischer Schnitzer e. V., Schneeberg Der Sonderpreis des Landrates geht in diesem Jahr an einen Verein der in der Tradition des 1922 gegründeten "Verband Erzgebirgischer Bildschnitzer" steht und somit sein 90-jähriges Jubiläum begeht. Der Verband Erzgebirgischer Schnitzer e. V. vereint heute 18 Vereine und Einzelschaffende mit insgesamt ca. 250 Mitgliedern aus dem gesamten Erzgebirge. Der Verband hat sich der Bewahrung und Weiterentwicklung der Tradition des erzgebirgischen Schnitzens verschrieben. Das Schnitzen ist ein unverwechselbarer Bestandteil des erzgebirgischen Brauchtums. Mit Präzision, Leidenschaft und Liebe zum Detail verstehen es die Schnitzer, einzigartige Kunstwerke und damit Volkskunst zu schaffen, die charakteristisch für unsere Region ist. Das besondere Engagement des Verbandes beweist, dass Tradition nichts Altes oder Verstaubtes in sich trägt. Sie wird durch Kreativität und Individualität weiterentwickelt und immer wieder neu interpretiert. Nur so bleibt sie auch lebendig. Von daher steht im Verband die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und deren Förderung in den Vereinen, Schulen und der Schnitzschule im Vordergrund. Dieses Engagement ist hoch zu bewerten. Das Vermitteln von Traditionen und Grundwerten an die junge Generation ist gleichwohl persönlichkeitsbildend und trägt zu einer sinnvollen Freizeitbetätigung und einem befördernden Miteinander in der Gemeinschaft bei.
Sonderpreise für das Lebenswerk
Holzbildhauermeister und Anerkannter Kunsthandwerker Reinhold K. Müller, Stützengrün
Die Auszeichnung von Reinhold K. Müller mit einem Sonderpreis für sein Lebenswerk erfolgt anlässlich seines 30jähriges Jubiläum als Holzbildhauermeister. In dieser Zeit hat er immer nur eins geschnitzt: Die Weihnachtsbotschaft. Dabei hat er stets versucht nicht immer Gleiches zu produzieren, sondern - wie in seinem beruflichen und gesellschaftlichen Werdegang auch - Spielräume kreativ zu nutzen. Insofern war es für ihn selbstverständlich, dass er nicht mit dem Gedanken gespielt hat, in eine Massenproduktion einzusteigen, da damit sein Gefühl für die Aussage seiner Figuren verloren gegangen wäre, wie er es selber einschätzt. Anregungen zu seinen Arbeiten holt Reinhold K. Müller sich nicht nur aus der sprachlichen Übermittlung der biblischen Geschichte selbst. Er versucht, sich in die Zeit hineinzuversetzen und so seine Krippenszenen mit Leben zu erfüllen. Das einfache Volk ist es, das seine Krippendarstellungen so lebendig macht, seien dies die Gefolgsleute der Heiligen Drei Könige, die Hirten oder die römischen Soldaten. Auch seine Kunden werden von ihm aufgefordert, sich Gedanken über ihre eigenen Krippen zu machen.
Drechslermeister und Diplomingenieur Rolf Steinert, Olbernhau
Rolf Steinert erhält den Sonderpreis für sein Lebenswerk vor allem für seinen maßgeblichen Beitrag an der Erzeugnisentwicklung im Bereich der Erzgebirgischen Volkskunst® in den vergangenen 50 Jahren. - 3 - Schon während seiner Ausbildung zum Ingenieur für Holztechnik und zum Drechslermeister war der gelernte Bau- und Möbeltischler sowie Drechsler an der Fachschule für Angewandte Kunst in Schneeberg tätig. 1966 wurde er Sekretär der Erzeugnisgruppe Raum- und Tafelschmuck und war der geistige und organisatorische Vater des 1968 gegründeten Warenzeichenverbandes für Kunsthandwerk und Kunstgewerbe e. V., dessen Geschäftsführer er bis 1990 war. In dieser Tätigkeit nahm er wesentlich Einfluss auf die Erzeugnisentwicklung in der Erzgebirgischen Volkskunst und auf das gesamte Kunstgewerbe der ehemaligen DDR. Unter seiner Führung wurden Qualitätsrichtlinien entwickelt, welche heute noch Bestand haben. Hervorhebenswert ist auch sein Beitrag für die Entwicklung und den internationale Rechtsschutz von Qualitätsmarken und geografischen Herkunftsangaben. Darüber hinaus verfasste er zahlreiche Publikationen und zwei Fachbücher. 1990 überführte er den Warenzeichenverband in den Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V., dessen erster Vorsitzender er bis 1994 war und dessen Ehrenmitglied er seitdem ist. Seit der ersten Preisvergabe Tradition & Form 1995 ist er Mitglied in der Jury. Von Rolf Steinert ging auch die Initiative zur Durchführung des ersten internationalen Drechselsymposiums in Deutschland im Jahre 2000 in Olbernhau aus, das noch heute große Ausstrahlung hat, und dessen maßgeblicher Organisator er gemeinsam mit dem Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. war.